Benetzungs-Fluorierung, Hydrophilierung
Kunststoffoberflächen lassen sich nach der Fluorierung wesentlich besser benetzen, sie werden flüssigkeitsfreundlich, also hydrophil.
Die Benetzbarkeit von Kunststoffen mit einer Flüssigkeit ist abhängig von der Polaritätenpaarung: Bei ungleichen Polaritäten zieht sich die Flüssigkeit auf der Oberfläche zu Tropfen zusammen. Bei der Fluorierung dagegen entstehen polare Kunststoffe mit höherer Oberflächenenergie, die damit der Oberflächenenergie der Flüssigkeit angepasst wird. Diese hydrophilen Kunststoff-Oberflächen lassen sich gut mit polaren Flüssigkeiten benetzen.
Einsatz
Die größere und gleichmäßigere Oberfläche der Flüssigkeit auf einem hydrophilen Bauteil hat folgende praktische Vorteile:
Fehlerfreie Flüssigkeitsfilme
Gleichmäßigere Beschichtung
Verbesserte Bedruckbarkeit
Schnellere Trocknung
Besseres Ablaufen von Flüssigkeiten
Keine Schimmelbildung
Verbesserte Schmierwirkung der Flüssigkeit
Hydrophilierbare Kunststoff-Materialien
ABS - Acrylnitril-Butadien-Styrol, EPDM - Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk, Biokunststoffe - Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, NBR - Nitrilkautschuk, HNBR - Hydrierter Acrylnitrilbutadien-Kautschuk, PA - Polyamid, PC - Polycarbonat, PEEK - Polyetheretherketon, PET – Polyethylenterephthalat, PMMA - Polymethylmethacrylat, Polyester, GFK / CFK – glasfaserhaltige Polymere, Mischpolymere, PPE - Polyphenylenether, PP - Polypropylen, TPE – Elastoplaste