Software-Lokalisierung
Durch Lokalisierung kann ein Softwareprodukt für verschiedene Sprach- und Länderversionen angepasst werden, jedoch ist die Software-Lokalisierung mit besonderen Anforderungen verbunden. So müssen die in einer Software angezeigten Texte auch nach der Übersetzung noch in die vorgesehenen Bereiche der Benutzeroberfläche passen, und neben der Sprache sind auch Maßeinheiten, Datums- und Uhrzeitformate, Sortierungen und vieles mehr an den Zielmarkt anzupassen. Eine tadellos lokalisierte Software wirkt, als wäre sie nicht übersetzt, sondern direkt in der Zielsprache entwickelt worden.
Bei der Softwarelokalisierung kommen spezielle Tools zum Einsatz, etwa SDL Passolo oder Alchemy Catalyst. Diese extrahieren den Text aus einer Quelldatei und ermöglichen seine Bearbeitung sowie das Erstellen einer Zielversion. Sollte die lokalisierte Software zu einem späteren Zeitpunkt aktualisiert werden, werden bereits übersetzte Textteile mithilfe der Tools erkannt, sodass nur die neu hinzugekommenen Stellen in die Zielsprache übertragen werden müssen. Auf diese Weise wird auch sichergestellt, dass die gesamte Software einheitlich lokalisiert wird.
Für eine erfolgreiche Lokalisierung sollte bereits während der Entwicklung der betreffenden Software auf die Besonderheiten anderer Sprachen eingegangen werden. Nicht nur fallen Übersetzungen etwa aus dem Englischen in der Zielsprache meist länger aus, jede Sprache weist auch ihre eigene Grammatik auf. Beispielsweise kann der Plural eines englischen Wortes meist recht einfach durch Hinzufügen eines Plural-s gebildet werden, im Deutschen ist dies jedoch nicht immer der Fall – man denke nur an den Begriff „Computer“. Wird die Software nicht ausreichend flexibel entwickelt, kann es bei der Lokalisierung daher zu Problemen kommen. Um solche Schwierigkeiten, denen sich Softwareentwickler häufig nicht bewusst sind, effektiv beheben zu können, sollte die Zusammenarbeit mit dem Übersetzungsteam bereits frühzeitig während der Softwareentwicklung beginnen.
Abschließend empfiehlt es sich, die fertig lokalisierte Software durch das Übersetzungsteam auf Herz und Nieren prüfen zu lassen. So wird sichergestellt, dass alle Texte in die Benutzeroberfläche passen und korrekt interpretiert wurden.