Steinsalz Nassabbau
Salz aus europäischen Lagerstätten wird in der Regel mit Wasser herausgelöst.
Das deutlich modernere Verfahren ist die Bohrlochbohrung. Hierbei wird durch eine Röhre in eine salzhaltige Lagerstätte Süßwasser gepumpt. Dabei entsteht ein, mit salzhaltigen Wasser gefüllter Hohlraum. Diese Sole mit einem Salzgehalt von ca. 27% wird dann durch eine zweite Röhre abgepumpt. Die Sole wird über Rohrsysteme in die Saline geleitet. Dort wird in energieintensiven Eindampfanlagen der Wasseranteil verdampft und zurück bleibt das sogenannte Siedesalz. Aus Kostengründen wurden in den letzten dreißig Jahren in einigen Salinen die Verdampfungsanlagen durch umweltschonende Thermokompressionsanlagen ersetzt.
Verunreinigungen werden entfernt und man setzt vor der Rückgewinnung des Salzes durch Verdampfen des Wassers gesundheitlich relevante Stoffe wie Jodat oder Fluorid zu. Dem „Siedesalz“ werden dann als Schutz vor Verklumpung weitere Stoffe zur Erhaltung der Rieselfähigkeit beigemischt.
Da Salz Wasser an sich zieht, werden Rieselhilfen – auch Trennmittel genannt – zugesetzt, um ein Verklumpen der Einzelkristalle zu vermeiden.
Pro Kilogramm Siedesalz sind 10 Gramm Rieselhilfen erlaubt. Ihre Kennzeichnung auf der Verpackung ist Pflicht. Erlaubt sind in der EU als Rieselhilfen Calcium- und Magnesiumcarbonat (E 170, 504), Natrium-, Kalium- und Calciumferrocyanide (E 535, 536, 538), Siliziumdioxid sowie Calcium- und Magnesiumsilikate (E 551, 552, 553 a+b) und seit September 2015 Eisentartrat (E 534).