Verkaufen oder Beraten? RPO
Vor genau dieser Frage stand ich vor ein paar Monaten. Aber warum?
Wie viele wissen, bin ich seit einigen Jahren mit Personalberatung unterwegs. Das heißt, Unternehmen fragen bei mir an und ich suche für sie Personal. Bei Erfolg bekomme ich eine Provision, die ehrlich gesagt, nicht schlecht ist, da es mir nicht wirklich schwerfällt Bewerber zu finden. Das hat mit meinen zahlreichen Netzwerktätigkeiten – vor allem online – zu tun.
Trotz allem kommt man immer wieder in Unternehmen, wo mir mein Know-how und persönliche Erfahrung sagt, sie müssten eigentlich an einer anderen Stellschraube drehen, als am Personal bzw. werden sich die Probleme nicht lösen, wenn genau diese Stelle besetzt wird. Das ist auch teils der Fall und während des Prozesses wird zunächst die Stelle umgestaltet oder – im Worst Case für mich – doch ganz und gar abgeschafft. Hier wäre eine Beratung eigentlich viel sinnvoller.
Bezahlt, werde ich jedoch nur, wenn die Vakanz besetzt wird. Ich verdiene somit mein Geld mit Verkaufen und nicht mit Beraten, was in vielen Fällen wesentlich sinnvoller ist. Beispielsweise beraten, welche Personalentscheidung wirklich einen Mehrwert langfristig für das Unternehmen bringt. Unterstützen, Struktur in den Einstellungsprozess zu bringen und mein Know-how weiterzugeben, um die wirklich passenden Mitarbeiter zu finden.
Nicht mehr um alles in der Welt genau DIE Stelle besetzen, den Bewerber oder Bewerberin verkaufen, um mein Geld zu verdienen. Sondern ehrlich zu unterstützen – auf Augenhöhe, nicht als Verkäufer und Kunde, sondern als Partner, der den unternehmerischen Erfolg mitgestaltet.
In der Vergangenheit habe ich mich da auch manches mal um meine Provision gebracht, wenn ich einfach ehrlich beraten und alternative Lösungen aufgezeigt habe. Da könnte ich mich dann zwar in den Hintern beißen und meine Miete zahlt sich davon auch nicht, jedoch kann ich mir noch in den Spiegel schauen. Vielleicht bin ich auch nur viel zu viel Pädagoge und Berater als Verkäufer?
Was heißt bzw. hieß das nun für mich? Naja, zum Ersten
schlaflose Nächte. Zum Zweiten bedeutet das allerdings für mich, dass ich mein
Geschäftsmodell ändern werde:
Weg vom Verkaufen, hin zum Beraten
Weg von der Black Box, hin zur Transparenz und
offenen Weitergabe von Know-how
Weg vom Geldverdienen über Provisionsmodell, hin
zur einfachen Abrechnung über tatsächlichem Aufwand
Konkret
bedeutet das:
Meine Dienstleistung ist ab sofort unter anderem das RPO – Recruitment Process Outsourcing, d.h. alle Teilschritte, die mit der Einstellung neuer Bewerber zu tun haben, übernehme ich weiterhin, nur wird im Vorfeld genau der Umfang festgelegt und ich werde pro Teilschritt bezahlt.
Vorteile:
Nur einzelne Aufgaben können abgegeben werden
(wenn es mal zu viel wird)
Qualitätsgewinn im Prozess, denn es muss nicht
mehr „nebenbei“ rekrutiert werden
Stärkung des Arbeitgeberimages, da der Prozess
optimiert und professionalisiert wird
Erschließung neuer Bewerberquellen durch Social
Media Recruiting und Active Sourcing
… und natürlich Kostenersparnis!
Daneben
stelle ich meine Erfahrung und Wissen als Sparringspartner zur Verfügung, wenn
es um strategische Personalplanung geht, Schaffung neuer Stellen oder auch bei
Outplacement. Ich helfe den Blick zu weiten, neue Möglichkeiten kennenzulernen
und im Dialog Lösungen zu erarbeiten.
Ist eine der Lösungen der Ausbau oder die Optimierung des eigenen Einstellungsprozesses oder die Erweiterung des Personalmarketings, so spiele ich gerne den Trainer – ja, da kommt wieder die Pädagogin durch, die leidenschaftlich dazu befähigt, es selbst zu tun.
Selbst
tun kann auch heißen bestimmte Prozesse zu digitalisieren, mit Hilfe eines
Bewerbermanagements und – zurück zur Gestaltung der Personalplanung – so manche
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