Häufig gestellte Fragen zum Thema Emaillieren
Emaillieren - Was ist das?
Der Werkstoff Emaille entsteht durch vollständiges oder teilweises Schmelzen oxydischer Rohstoffe. Meist wird die Masse für das Emaillieren aus Silikaten und Oxiden hergestellt, dabei wird der Stoff stark erhitzt und kurz vor Vollendung des Schmelzvorgangs wird das Schmelzen abgebrochen. Dadurch entsteht der anorganische, glasartige Stoff, der dann mit unterschiedlichen Zusätzen angereichert und in einer oder mehreren Schichten auf das Material, wie Glas oder Metall, aufgetragen wird. Beim Emaillieren eines Werkstücks werden hohe Temperaturen und eine kurze Brenndauer verwendet, um die Emaille aufzuschmelzen.
Die fertige Emaillierung hat eine sehr glatte Oberfläche und schützt das Werkstück vor Rost, Schmutz und Bakterien. Zudem ist der Glasfluss, wie die Emaille auch genannt wird, säureresistent und sehr temperaturbeständig, weshalb diese Beschichtung bei Kochgeschirr so beliebt ist. Beschädigt wird die Emailleschicht nur von sehr harten Stößen, wodurch die Beschichtung bricht und abblättert. Aufgrund dieser positiven Eigenschaften erleben die Hersteller von Emaillierungen einen Run auf Emailleprodukte wie Tassen oder Küchenzubehör. Durch das Emaillieren erhalten die Artikel ein Retro-Aussehen, was sie gerade für Liebhaber und Sammler zu etwas Besonderem macht. Emaille wird nicht nur für die Herstellung von Küchenutensilien verwendet, sondern der Werkstoff wird aufgrund der hohen Hitzebeständigkeit, Stoßfestigkeit, Säure- und Korrosionsbeständigkeit auch in verfahrenstechnischen Apparaten oder in Lagertanks eingesetzt.
Wie funktioniert Emaillieren?
Mit „Emaillieren" ist der Prozess gemeint, mit dem ein Gegenstand mit Emailleoberfläche hergestellt wird. Dabei wird der anorganisch-oxydische Überzug in einer oder mehreren Schichten aufgetragen. Die Emaillemasse wird aus verschiedenen Rohstoffen hergestellt, meist sind es Borax, Feldspat, Flussspat, Quarzsand und Soda. Zusätze können je nach benötigter Eigenschaft Mangan-, Kobalt- und Nickeloxid sein. Die einzelnen Stoffe werden zunächst in Mühlen fein gemahlen und das dadurch entstandene Pulver wird anschließend in einem Drehrohrofen auf 1080 °C bis 1250 °C erhitzt. Die Einzelstoffe schmelzen so zu einer homogenen Masse zusammen. Ungefähr nach zwei Stunden wird der Schmelzvorgang abgebrochen und die entstandene Masse mit kaltem Wasser abgeschreckt. Die erstarrte Schmelze zerspringt dadurch in etwa 2 mm große Körner, die glasklar sind und Emaillefritte genannt werden. Anschließend werden die Fritte getrocknet und mit Quarzmehl, Ton und Wasser zu einer Suspension vermahlen.
Die dadurch entstehende Masse wird Emailleschlicker genannt, die Körnchen haben nach diesem Vorgang nur noch eine Größe von 0,02 mm. Meist werden metallische Rohprodukte mit der Emaille überzogen. Die Gegenstände werden vor dem Emaillieren ausgeglüht, in Säuren geätzt und in Laugen neutralisiert und anschließend gewaschen. Der Emailleschlicker wird anschließend aufgespritzt, aufgestrichen oder durch Tauchen aufgebracht. In Trocknern wird der Schlicker bei 90 - 120 °C zu einer Pulverschicht getrocknet.
Der nächste Schritt ist das Einbrennen dieser Pulverschicht in Öfen bei Brenntemperaturen von 840 bis 900 °C. Beim Emaillieren wird zuerst immer eine Grundschicht auf das Trägermaterial aufgeschmolzen und eingebrannt. Dadurch haftet die Emaille besser auf dem Metall. Nach Abkühlen dieser ersten Schicht wird derselbe Prozess mit der Deckemaille wiederholt. Diese Schicht enthält die gewünschte Farbe, die chemische Beständigkeit, den Glanz und alle weiteren gewünschten Eigenschaften. Mit diesem Prozess können Sie auch Kleinteile emaillieren lassen. Je nachdem für was der Gegenstand nach dem Emaillieren eingesetzt werden soll, werden chemische Hilfsstoffe dem Emailleschlicker beigemengt. Farben entstehen durch das Einmahlen von anorganischen Farbpigmenten in den Emailleschlicker.
Wo wird das Emaillieren verwendet?
Das Emaillieren von Kochutensilien und Essgeschirr ist sehr beliebt, da die Produkte durch die Beschichtung sehr beständig sind und Bakterien abweisen. Aber auch in der Industrie oder im Bauwesen werden Lagertanks, Rührbehälter oder Druckbehälter mit Emaille beschichtet. In diesen Bereichen wird technische Emaille verwendet, die besondere chemische Eigenschaften aufweist und genau auf den jeweiligen Einsatzbereich abgestimmt ist.
So werden zum Beispiel hoch säurebeständige Druckbehälter hergestellt, die in der pharmazeutischen und chemischen Verfahrenstechnik eingesetzt werden. Bei diesen Behältern wird die gesamte Innenoberfläche, die mit dem Produkt in Berührung kommt mit Emaille beschichtet. Dafür werden mehrere Brände verwendet, wodurch eine Schichtdicke von 1,2 bis 2 mm entsteht. Die Qualitätsmerkmale dieser technischen Emaille sind in DIN EN 15159-01:2006 genormt. Das Emaillieren kommt auch in Tanks zur Lagerung von Wasser oder Gülle oft zum Einsatz. Beim Bauen dieser Lagertanks werden Einzelpaneelen emailliert, mit denen dann die Behälter gebaut werden. Emaillierte Paneelen kommen auch in der Architektur zum Einsatz, da die verkleideten Wände sich gut reinigen lassen und sehr hochwertig und einzigartig aussehen.
Diese hohe Belastbarkeit nach dem Emaillieren ist auch der Grund, warum vor allem früher viele Straßenschilder beschichtet wurden. Die Schilder waren so widerstandsfähiger und waren vor Witterung und Kratzern geschützt. Ein weiterer Einsatzbereich sind Sanitäreinrichtungen. Denn Emaille reagiert nicht mit der Umgebung, wodurch das Rohmaterial vor Nässe und Säuren geschützt ist. Deshalb werden Waschbecken, Badewannen und Boiler oft mit Emaillieren geschützt und so sehr lange haltbar gemacht. Denn das Material reagiert nicht mit Putzmitteln und verfärbt sich auch nach langer Zeit nicht. Schon zuvor wurde erwähnt, dass Emaille gerade in Küchen sehr beliebt ist. Zurückzuführen ist dies auf die hohe Hitzebeständigkeit.
Nach dem Emaillieren ist das Geschirr sehr robust und wird auch durch Stöße oder Kratzer nicht beschädigt. Auch die Säurebeständigkeit ist hier ein großer Vorteil des Emaillegeschirrs, denn dieses wird auch von Lebensmitteln mit hohem Säuregehalt nicht beschädigt oder verfärbt. Zudem ist der Stoff bedruckbar, was es möglich macht, Tassen und Geschirr mit Mustern und Aufdrucken zu verzieren.
Welche Eigenschaften bringt das Emaillieren mit sich?
Emaille hat viele positive Eigenschaften. Im Folgenden finden Sie eine Liste der wichtigsten Vorteile, die durch das Emaillieren von Metallgegenständen entstehen. Korrosionsbeständigkeit: Durch das Einbrennen verbindet sich das Metall mit dem Glas. So ist der Kernstoff dauerhaft vor Rost geschützt. Temperaturbeständigkeit: Die Beschichtung mit Emaille behält all seine Eigenschaften in einer Temperaturspanne von -60 °C bis +240 °C.
Dies macht das Material sehr beständig gegenüber hohen Temperaturen und somit optimal geeignet für den Einsatz zum Kochen und Backen aber auch in der Industrie. Stoßfestigkeit und Kratzfestigkeit: Artikel sind nach dem Emaillieren sehr robust und strapazierfähig. Sie werden durch Stöße und Kratzer nicht beschädigt und die Beschichtung bleibt intakt. -Säurefestigkeit: Ein mit Emaille beschichteter Metallgegenstand oder auch ein beschichtetes Produkt aus Glas sind resistent gegen Säuren und Laugen.
Deshalb wird das Emaillieren für Behälter in der Pharmaindustrie oder in chemischen Betrieben verwendet. Findet aber auch in Kühlschränken, Mikrowellen oder Backöfen Einsatz. -Einfache Reinigung: Nach dem Emaillieren sind die Oberflächen Schmutz abweisend und besonders hygienisch. Sie laden sich nicht statisch auf und ziehen so keinen Schmutz an und auch chemische Stoffe lassen sich leicht von der Oberfläche abwischen. -Lichtechtheit: Auch bei intensiver UV-Strahlung und dauerhafter Sonneneinwirkung auf den mit Emaille beschichteten Gegenstand verändert sich die Farbe nicht. -Langlebigkeit: Aufgrund der zuvor genannten Punkte sind Emailleprodukte sehr langlebig und sind damit auch gut für die Umwelt. Zudem werden keine bedenklichen Rohstoffe zur Herstellung verwendet und alte Produkte lassen sich einfach im Altmetall recyceln.
Ist das Emaillieren lassen umwelt- oder gesundheitsschädlich?
Bei der Herstellung von Emaille werden keine organischen Lösungsmittel verwendet. Zudem lassen sich emaillierte Gegenstände ohne großen Aufwand recyceln und wieder in den Stoffkreislauf einführen. Außerdem sind die Produkte sehr langlebig und sind schon deshalb gut für die Umwelt, denn sie können über Jahre verwendet werden.
Auch nach langer Verwendung werden keine gesundheitsschädigenden Produkte freigesetzt, da der Werkstoff aus natürlichen Materialien besteht. Werden die Gegenstände weggeworfen, entstehen auch im Recyclingprozess keine Luftverunreinigungen, da die Emaillebeschichtung nicht brennbar ist. Zwar wird für das Emaillieren sehr viel Energie benötigt, doch viele Hersteller setzen auf hauseigene Wasserkraftwerke und die Versorgung der Produktion mit nachhaltiger Energie. Aufgrund der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und der Langlebigkeit der Produkte ist das Emaillieren nicht umweltschädlich und auch unbedenklich für die Gesundheit.