Baulicher Brandschutz beim Holzbau
Die jeweiligen Landesbauordnungen (LBO) der Bundesländer legen verbindliche Vorschriften und Richtlinien für den vorbeugenden baulichen Brandschutz fest. Da die Brandgefahr bei Gebäuden aus Holz nicht größer ist als die von Bauten mit anderen Bauweisen, wird baustoffübergreifend ein einheitliches Niveau vorgeschrieben.
Anfertigung eines Brandschutzkonzeptes
Durch die Anfertigung eines Brandschutzkonzeptes ist es zudem möglich, die Anforderungen an den baulichen Brandschutz durch geeignete Kompensationsmaßnahmen zu reduzieren, wie beispielsweise die an
die Baustoffklasse der verwendeten Dämmstoffe,
den Feuerwiderstand der tragenden, aussteifenden und raumabschließenden Bauteile,
die Kapselklasse der brandschutztechnisch wirksamen Bekleidung und
die Abschottung von Öffnungen für die Durchführung von Installationen in raumabschließenden Bauteilen.
Was gilt es beim baulichen Brandschutz zu beachten?
Die wichtigste Norm zur Beurteilung des Brandschutzes ist die DIN 4102. Unter anderem wird hierin das
Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen
in zwei Arten unterschieden:
(nichtbrennbare Stoffe)
und B
(brennbare Stoffe für Brandschutzmaßnahmen)
Darüber hinaus werden fünf verschiedene
Baustoffklassen nach Brennbarkeit und Feuerwiderstandsfähigkeit
kategorisiert:
Baustoff-klassen
Bauaufsichtliche Benennung
Beispiele
Nicht brennbar und ohne brennbare Bestandteile
Metallische Baustoffe sowie Stein, Ziegel und Beton
Nicht brennbar, aber Anteile brennbarer Stoffe
Dämmstoffe (Mineralwolle) sowie Gipskartonplatten
Schwer entflammbare Baustoffe
Kunstharze, Holzwolle, Spanplatten, Parkett-Fußböden
Normal entflammbare Baustoffe
Baustoffe, welche aus Holz oder Kunststoff bestehen, Dachpappe
Leicht entflammbare Baustoffe
Dünnes Holz sowie Papier oder Pappe
Besonders die tragenden Elemente müssen einen hohen Feuerwiderstand aufweisen, sodass Personen nicht durch einstürzende Bauteile gefährdet werden und das brennende Gebäude sicher verlassen können. Hierfür werden ebenfalls fünf Kategorien unterschieden. Dabei benennt die Zahl die Widerstandsdauer in Minuten.
F30:
feuerhemmend
F60:
hochfeuerhemmend
F90:
feuerbeständig
F120:
hochfeuerbeständig
F180:
höchstfeuerbeständig
Welche Rolle spielt die Gebäudeklasse beim Brandschutz?
Welchen Anforderungen der bauliche Brandschutz in Gebäuden unterliegt, wird in der Musterbauordnung (MBO) und allen Landesbauordnungen (LBO) nach den Gebäudeklassen (GK) bemessen. Dabei richtet sich die Einteilung der Klassen nach der Art, Höhe und Fläche des Gebäudes. Grundsätzlich gilt: Je höher die Gebäudeklasse, desto höher auch die Anforderungen an den Brandschutz.