AVN-Maschine
Für Microtunnelling-Vortriebe die einzig richtige Wahl: AVN-Maschinen von Herrenknecht.
Leistungsfähige Universalisten für Vortrieb in jeder Geologie
Herrenknecht-AVN- (Automatische Vortriebsmaschine Nass) oder Slurry-Maschinen mit Konusbrecher sind Allrounder für sicheren Vortrieb im Durchmesserbereich von 0,4 bis ca. 4 Meter. Speziell in nicht begehbaren Dimensionen spielen die Microtunnelling-Spezialisten ihre Stärken voll aus. Das flüssigkeitsgestützte Abbaukonzept der Maschinen ermöglicht ihren Einsatz in Baugründen aller Art: von Schluff und Ton über nicht bindige Böden und Kies bis hin zu Fels. Je nach Durchmesser sowohl im Rohrvortrieb als auch mit Tübbingausbau.
Flexibel in jeder Hinsicht
AVN-Maschinen zählen zu den geschlossenen Vollschnittmaschinen mit hydraulischem Förderkreislauf. Der anstehende Boden wird mit einem auf die geologischen Bedingungen angepassten Bohrkopf abgetragen. Dadurch können die Maschinen nahezu in jedem Baugrund eingesetzt werden. In weichen Böden und Mischgeologien kommen Standard- oder Mischbodenbohrköpfe zum Einsatz. Für Vortriebe in standfestem Gestein wird ein Felsbohrkopf mit Schneidrollen montiert. Ein kegelförmiger Konusbrecher im Abbauraum zerkleinert parallel zum Vortrieb Steine oder andere Hindernisse auf förderfähige Korngrößen. Anschließend fällt das Material durch siebartige Öffnungen vor dem Saugstutzen und wird mit der Suspension über die Förderleitung abgesaugt. Der Bohrdurchmesser kann mittels Aufdoppelmantel und angepasstem Bohrkopf flexibel vergrößert werden. Dadurch können mit einer AVN-Maschine unterschiedliche Durchmesser realisiert und verschiedene Rohrmaterialien eingesetzt werden.
Reibungsloser Materialtransport dank variabler Bedüsung
Speziell in bindigen Böden besteht eine Herausforderung darin, den Brecherraum frei zu halten und Verklebungen zu vermeiden. Herrenknecht hat auf der Basis jahrelanger Projekterfahrungen passende Bedüsungssysteme für unterschiedliche geologische Herausforderungen entwickelt. Über im Konusbrecher integrierte Hochdruckdüsen kann zusätzliches Wasser zur Reinigung ins System eingespritzt werden. Diese Jets zerschneiden Lehm oder Ton im Brecherraum und verhindern so ein Zusetzen oder Verkleben. Die Mitteldruckbedüsung erfolgt über die normalen Bentonit-Einspritzdüsen. Eine Änderung des Düsen-Querschnitts ermöglicht eine Anpassung des Suspensionsdrucks und damit einen optimierten Materialfluss. Ein neu entwickeltes, optionales Kamerasystem im Abbauraum bietet dem Fahrer bei Maschinen mit einem Durchmesser über 1,2 Metern eine zusätzliche optische Verschleiß- und Situationskontrolle.
Im Rohrvortrieb über große Distanzen
AVN-Maschinen werden häufig im Rohrvortriebsverfahren eingesetzt. Die maximale Haltungslänge hängt von mehreren Faktoren wie der Mantelreibung, der verfügbaren Pressenkraft oder der Nennweite der Vortriebsrohre ab. Mit gezielten Bentonit-Injektionen in den Ringraum reduzieren automatische Schmiersysteme die Reibung zwischen Rohrmantel und Erdreich deutlich. Im begehbaren Durchmesserbereich können zusätzlich hydraulische Zwischenpressstationen (Dehner) zum Einsatz kommen. Sie werden nach projektspezifisch definierten Abständen im Rohrstrang eingebaut. Durch die Teilung des Rohrstrangs in Einzelstrecken wird die erforderliche Vortriebskraft reduziert bzw. aufgeteilt. Die Entfernung zwischen Start- und Zielschacht kann so je nach Projektbedingungen und Anzahl der Zwischenpressstationen über 1.000 Meter betragen.
Präzise um die Kurve
Je nach Anforderung im Projekt stehen zur Steuerung von AVN-Maschinen verschiedene Vermessungstechniken zur Verfügung. Das von Herrenknecht entwickelte Navigationssystem U.N.S. (Universal Navigation System) kann in allen Durchmesserbereichen eingesetzt werden. Verschiedene Kreiselsysteme und elektronische Schlauchwasserwaagen ermöglichen eine exakte Positionsbestimmung. Im Zusammenspiel mit Steuergelenk und Steuerzylindern im vorderen Schildbereich hält die AVN-Maschine so auch bei Raumkurven und engen Radien präzise den Kurs. Das U.N.S.-System ist modular aufgebaut und universell einsetzbar. Es kann sowohl mit kundeneigenen Systemen, wie beispielsweise zur Fugenwegvermessung, oder zusätzlichen Herrenknecht-Modulen erweitert werden. Dazu zählt auch das optionale FCE-System (Fuzzy Control Expansion), welches die automatisierte Steuerung von Microtunnelling-Maschinen ermöglicht und Trassenabweichungen minimiert. Im begehbaren Durchmesserbereich kommen Systeme mit Lasertheodolit erfolgreich zum Einsatz.
Der Vorteil einer Tür
Bei einigen Vortrieben ist von vornherein mit Hindernissen wie Spundwänden, Stahlträgern oder großen Findlingen zu rechnen. In diesen Fällen werden meist AVN-Maschinen eingesetzt, die mit einer zusätzlichen Tür hinter dem Bohrkopf ausgestattet sind. Diese Entwicklung von Herrenknecht ermöglicht einen direkten Zugang zur Ortsbrust. Personal kann im Bedarfsfall über eine Personenschleuse sicher in den Überdruck eingeschleust werden und beispielsweise Findlinge entfernen.