Antriebswelle
Eigenbau aus einer Federstahl ähnlichen Legierung
Konstruktion des Fahrzeuges
Nachdem alle Komponenten zusammengetragen und die meisten Teile angefertigt waren, begann die eigentliche Arbeit am Fahrzeug. Zuerst legten wir die Koordinaten der hinteren Querlenker fest, montierten sie auf eine Stahlplatte und verbanden diese Festpunkte mit dem passenden Kastenprofil.
In diese Konstruktion musste dann der hintere Stabilisator und die Stoßdämpfer mit Umlenkhebeln integriert werden.
Wir positionierten die Hinterachse in einen rechtwinkligen Käfig, der 5000 mm lang, 2000 mm breit und 500 mm hoch ist, an seinen definierten Standort. Dies war der Ausgangspunkt aller folgenden Arbeiten.
Dann begann die Montage des Rahmens mit Käfig sowie der Vorderachse.
Motor und Getriebe sind auf einer Stahlkonstruktion verschraubt, diese dienen gleichzeitig dem Schutz von unten und als Drehmomentstütze. Auch die Anlenkpunkte der vorderen Querlenker sind damit verbunden.
Die Gestaltung der Trennwand zwischen Motor und Fahrgastraum, mit Kabel und Rohrdurchführungen, waren die nächste Aufgabe. Dann montierten wir den Kühler und die elektrische Wasserpumpe.
Abgastunnel, Pedalwerk und die Lenkung standen jetzt auf dem Plan.
Die Karosserieverbreiterung, die wir am neuen Modell benötigten, konnten wir schon am Vorgängerfahrzeug konstruieren.
Dann wurden Negativ-Formen von allen Teilen angefertigt, um bei Bedarf jedes Teil Reproduzieren zu können.
Nur die inneren Radkästen (vorn und hinten) sowie der Unterboden mussten am neuen Auto noch gefertigt werden.
Einige Teile, wie z.B. Dach, Motorhaube, Heckklappe und Türen, konnten übernommen werden. Danach wurden alle Teile am Prototypen angepasst.
Mit der Installation der Tankanlage,den Motor- und Getriebekühlern,dem Trockensumpftank und dessen Verrohrung, waren die mechanischen Arbeiten dann auch zum größten Teil abgeschlossen.
Nun mussten noch Tür,- Seiten- und Heckscheiben aus Makrolon angepasst werden.
Jetzt folgten die schwierigsten und langwierigsten Arbeiten, die Verdrahtung der ECU, GCU, Datenaufzeichnung, Tankanlage, Beleuchtung sowie Schalttafel mit Schaltern und Sicherungen.
Der zweiwöchige Prüfstandlauf zum Programmieren der Motor- und Getriebeelektronik war die letzte Arbeit vor dem Rollout.
Nach fast 6 Jahren Vorbereitungs- und Montagearbeiten war es dann endlich soweit … ER (liebevoll von meinem ältesten Sohn: „Black Beauty“ getauft) stand auf der Straße vor unserer Firma. Der „NSR-Calibra“ war zum Leben erwacht und drehte seine ersten Runden.
Die „Jungfernfahrt“ war ein unglaubliches Gefühl.
Es war ein Mix aus Stolz und Ungewissheit gepaart mit etwas Angst vor dem Versagen, dass sich all der bisher investierte Zeitaufwand nicht auszahlen und die doch recht hoch gesteckten Erwartungen sich nicht rentieren würden. Denn schließlich gab es das noch nicht, dass ein kleines privates Rennsportteam solch ein Gesamtkonzept, d.h. von der Planung bis zur Fertigstellung eines Rennwagen-Prototypen in kompletter Eigenregie, durchgeführt hat. Wir haben alles nach unseren eigenen Vorstellungen konstruiert und konnten oftmals auf keinerlei Erfahrungswerte über das tatsächliche Verhalten aller einzelnen Komponenten und deren Zusammenspiel zurückgreifen. Doch wir konnten sehr zufrieden sein, da alles einwandfrei funktionierte.
Nach einigen Runden auf der Straße war das Rollout mit Erfolg beendet.
Einige Probleme mit der Schaltelektronik gab es dann doch. Diese konnten dann aber schnell behoben werden. Ansonsten konnten wir sehr zufrieden sein. Noch