Dolmetschen
Was versteht man unter Liaison-Dolmetschen?
Das Wort Liaison bedeutet: „Bindung“ oder „Mitbindung“. Unter Liaison-Dolmetschen versteht man das Dolmetschen zwischen zwei oder mehreren Personen unterschiedlicher Sprachen.
Liaison-Dolmetschen eignet sich sehr gut für Gruppengespräche, Gruppendiskussionen, Verhandlungsgespräche, Besprechungen oder Interviews.
Der Vorteil von Liaison-Dolmetschen gegenüber vom Standard Konsekutivdolmetschen ist, dass der Zeitintervall zwischen der Aufnahme und Wiedergabe viel kürzer ist. Hierbei dolmetscht oder übersetzt der Dolmetscher das Gehörte bzw. Gesagte aus einer Fremdsprache in eine Zielsprache, welches vorzugsweise seine Muttersprache ist, und umgekehrt.
Zeit-Ranking:
1. Simultandolmetschen – Vorteile: Schnellste Verdolmetschungsart, fast zeitgleich. Nachteile: Technik benötigt, zwei Simultandolmetscher benötigt, sehr viel Vorbereitung und Konzentration benötigt
2. Liaison-Dolmetschen – Vorteile: Zweitschnellste Verdolmetschungsart ohne Technik Beschränkt auf Gruppen bis zu 8 Personen, der Dolmetscher muss aktiv und räumlich mit eingebunden werden
3. Konsekutivdolmetschen – Vorteile: Günstigste Verdolmetschungsart, ohne Technik. Nachteile: Erfordert i.d.R. die doppelte Zeit da nachfolgend übersetzt wird.
Wann sollte die Anredeform „Ich“ vom Dolmetscher vermieden werden?
Die Anredeform in der „Ich“ Perspektive sollte immer dann vermieden werden, wenn beim Konsekutivdolmetschen mehr als eine Person dabei ist, die gedolmetscht werden soll. Dies würde sonst zu Verwirrung sorgen. Hier kann der Dolmetscher durch die „Er“-Form für eine klare Distanzierung bzw. Trennung zwischen den zu dolmetschenden Personen sorgen.
Warum sollten Dolmetscher beim konsekutiven Dolmetschen eine Anredeform festlegen?
Mit der Nutzung von Anredeformen, können Dolmetscher dazu beitragen, dass unnötige Missverständnisse entstehen. Zum Beispiel wenn mehrere Gesprächsteilnehmer zu übersetzen sind. Der Dolmetscher kann dadurch eine klare Distanzierung anzeigen, um somit keine Parteiergreifung zu vermitteln. Auf der anderen Seite kann der Dolmetscher z.B. durch die „Ich“-Form das Gespräch mit der Zielperson vereinfachen.
Welche Anredeformen gibt es beim Konsekutivdolmetschen?
Beim Konsekutivdolmetschen werden zwischen zwei verschiedenen Anredeformen gewählt:
Die „Ich“ Form
Die „Er“ Form
Bei der „Ich“ Form, repräsentiert der Dolmetscher die zu übersetzende Person. Für die Zielperson ist der Dolmetscher quasi der direkte Gesprächspartner.
Mit der „Er“ Form gibt der Dolmetscher klar eine Distanzierung zur gedolmetschten Person vor.
Was ist eine Kontextualisierung?
Bei der Kontextualisierung werden verschiedene Aspekte einer Äußerung in Bezug auf die Zielsprache analysiert, bevor sie gedolmetscht wird.
Es gilt dabei folgende Aspekte zu analysieren:
Kommunikationssituation
Verhältnis der Gesprächspartner
Verbale und Nonverbale Ausdrucksmittel
Skopós der Beteiligten
Verständnis
Bedeutung
Hierdurch kann der Dolmetscher vermeiden für Missverständnisse oder für Verwirrung zu sorgen.
Welche Kompetenzen muss ein Dolmetscher mit sich bringen?
Ein Dolmetscher muss Kompetenzen auf 4 verschiedenen Ebenen mitbringen:
Sprachliche Kompetenz
Kulturelle Kompetenz
Fachliche & Recherche Kompetenz
Kommunikationskompetenz
Was versteht man beim dolmetschen unter Sprachregister?
Unter Sprachregister