Reinigung / Desinfektion
Sofortmaßnahme nach Legionellenbefund,
Sicherung und Wiederherstellung der Trinkwasserqualität
Alle Bakterienarten haben ein Temperaturoptimum, bei dem sie optimal wachsen und Stoffwechsel betreiben können. Für Legionellen liegt dieses Temperaturoptimum zwischen 30 °C und 45 °C. Wird dieses Temperaturoptimum überschritten, so sind diese Zellen nur noch bedingt lebensfähig. Ab einer bestimmten Temperatur sterben die Keime fast sofort ab.
Hat sich der Verdacht einer Kontaminierung durch Legionellen in der Trinkwasserinstallation bestätigt, sollte als Sofortmaßnahme eine Thermische Desinfektion durchgeführt werden. Wassertemperaturen über 70 °C töten in kurzer Zeit verlässlich alle frei im Wasser befindlichen Legionellen.
Die Thermische Desinfektion erfasst sowohl die im Wasser vorhandenen Protozoen als auch die darin wachsenden Legionellen. Bei ausreichender Einwirkzeit werden zunächst die schützenden Hüllen der Protozoen zerstört und anschließend die freigesetzten Legionellenkeime. Dies ist der Grund, warum sich die Thermische Desinfektion bei verkeimten Systemen als so wirksam herausgestellt hat.
Das DVGW Arbeitsblatt schreibt eine dreiminütige Durchspülung jeder Entnahmestelle mit mindestens 70 °C heißem Wasser vor. Es hat sich in der Praxis bewährt den Warmwasserspeicher auf 80 °C aufzuheizen, um die Temperaturverluste zu den Entnahmestellen zu kompensieren.
Vor dem Spülen der Entnahmestellen muss eine eventuell vorhandene Zirkulation so lange eingeschaltet sein, bis die Zirkulationsrückleitung eine Temperatur von mindestens 70 °C erreicht hat. Es ist darauf zu achten, dass sich während der Desinfektion keine Nutzer verbrühen können.
Die Koordination und Planung (Terminierung, Aushänge, Anschreiben) mit allen Beteiligten übernimmt die acb.