Wie alte Elektrogeräte recycelt werden
Alte und ausgediente Elektrogeräte vom Drucker bis zum Akkuschrauber werden heute getrennt gesammelt. Die Geräte enthalten zwar auch wertvolle Metalle, oftmals aber auch Schadstoffe wie Toner, Kondensatoren und Lithium-Ionen-Akkus, die zum Schutz von Gesundheit und Umwelt fachgerecht entsorgt werden müssen und zudem brandgefährlich sind.
Die zurückgegebenen Elektroaltgeräte werden in sechs Sammelgruppen sortiert. Dadurch kann bereits bei der Erstbehandlung besser auf die Anforderungen der unterschiedlichen Geräte eingegangen werden. Die Behandlungs- und Verwertungsverfahren sind je nach Geräteart sehr unterschiedlich. So werden große Geräte getrennt von kleinen gesammelt, damit diese nicht zerstört werden. Am Standort Brilon behandelt und zerlegt Lobbe einige Elektrogeräte. Die dort angelieferten Elektrokleingeräte wie Computer, Drucker oder auch Rasierer und Elektrozahnbürsten werden manuell zerlegt und sortiert. Dabei entfernen unsere Fachkräfte zunächst schadstoffhaltige Bestandteile wie Akkus, Kondensatoren oder auch Toner-Kartuschen, Kabel und Stecker, erklärt Pier Mertens, Teamleiter am Standort Brilon. Am Ende des Prozesses sind aus den Elektrogeräten viele verschiedene Materialgruppen entstanden. Elektroaltgeräte enthalten zudem auch hochwertige Bauteile und andere Stoffe, die sehr gut wiederverwendet werden können. Zerlegt schont es so Ressourcen und unsere Umwelt. Um die wertvollen Metalle, aber auch die Schadstoffe separieren zu können, müssen beispielsweise Leiterplatten händisch ausgebaut und in verschiedenen Fraktionen gesammelt werden. Während die Metallfraktionen in Recyclinganlagen für die Produktion neuer Metalle eingesetzt werden, finden die verbleibenden Kunststofffraktionen den Weg in die stoffliche Verwertung.
Problematisch sind oftmals die Lithium-Ionen-Akkus, die in vielen Elektrogeräten verbaut sind und sich teilweise auch gar nicht entnehmen lassen, wenn man beispielswiese an Smartphones, Akkuschrauber oder die Elektrozahnbürste denkt. Die Akkus gehören seit Jahren zum modernen Alltag: Sie sind sehr praktisch, weil sie eine hohe Energieintensität haben. Sie sind aber auch brandgefährlich: Falsch entsorgte Lithium-Ionen-Batterien gefährden Menschenleben, lösen Brände aus, können explodieren. Viele Verbraucher wissen nicht, dass jede dieser Batterien durch Beschädigung zum gefährlichen Brandauslöser werden kann. Ein Lithium-Ionen-Akku läuft, anders als etwa eine Alkali-Batterie, bei einer Beschädigung nicht einfach aus, sondern kann eine enorme Hitze verbreiten. Um dies zu verhindern, müssen Lithium-Ionen-Akkus in Batteriesammelbehältern im Einzelhandel oder auf Recyclinghöfen gesondert gesammelt und anschließend speziell behandelt werden.