Thermische Verwertung
Die durch die hauseigene Spedition angelieferten Klärschlämme kommen direkt vom LKW in den Annahmebereich des Lagerbunkers. Eine vollautomatisierte Krananlage verteilt anschließend die angelieferten Klärschlämme im Lagerbunker und befüllt bei Bedarf die Vorlageschächte beider Trocknerlinien. In den beiden Trocknerlinien, sog. Wannen- oder Schneckentrocknern, wird nun der vermischte Klärschlamm ca. vier Stunden im Durchlaufverfahren behandelt. Die Wärmezufuhr erfolgt dabei über die beheizten Schneckenwellen und -trögen, die von 300 °C heißem Wärmeträgeröl aus den Abhitzekesseln beider Ofenlinien durchströmt werden.
Der aus dem Trocknungsprozess kommende Klärschlamm wird anschliessend über Förderaggregate dem Brennstoffbunker zugeführt. Während des Trocknungsprozesses erhöht sich der Trockensubstanzanteil im Klärschlamm auf ca. 75%. Es entsteht dabei ein Brennstoff, der denselben Brennwert wie Braunkohle aufweist. Beide Trocknungsanlagen werden permanent über starke Gebläse auf Unterdruck gehalten, so dass alle im Trocknungsprozess entstehenden Dämpfe konsequent abgesaugt werden. Diese werden in einer Wäscheranlage kondensiert, die dabei entstehende Abwärme über einen Kühlkreislauf abgegeben.
Das dabei anfallende Abwasser wird anschliessend so aufbereitet, dass dieses in die örtliche Kläranlage eingeleitet werden kann. Als Nebenprodukt entsteht hierbei eine Ammoniumsulfatlösung, die als hochwertiger Dünger in die Landwirtschaft abgegeben wird. Über Förderaggregate und je Ofenlinie einen Wurfbeschicker, wird der Brennstoff gleichmäßig in die beiden Brennkammern eingebracht. Dort verbrennt dieser bei 900 °C autark, ohne entsprechende Hilfsbrennstoffe. Die bei der Verbrennung entstehenden Rauchgase erhitzen die in den Abhitzekesseln befindlichen Rohrschlangen und damit das darin strömende Wärmeträgeröl, das in den Trocknerlinien zur Wärmezufuhr verwendet wird. Ein Teil dieser Wärme wird auch an die angrenzende Biogasanlage abgegeben und somit schließt sich ein perfekt aufeinander abgestimmter Kreislauf. Die in den Kesselanlagen abgekühlten Rauchgase werden anschliessend in einem mehrstufigen Prozess von den darin enthaltenen Schadstoffen befreit.
Die gereinigten Rauchgase werden abschliessend über eine 40 m hohe Kaminanlage in die freie Luftströmung abgegeben. Die durch die abgegebenen Rauchgase entstehenden Emissionen werden durch entsprechende Messsysteme kontinuierlich erfasst. Die erfassten Emissionswerte unterschreiten die gesetzlichen Emissionsbegrenzungen dabei deutlich.