Synthetisch-chemischer Dünger / Kunstdünger
Synthetische Düngemittel werden künstlich, unter enormen Energieaufwand und oft aus extrahierten Erdöl- und Erdgasnebenprodukten hergestellt.
Kunstdünger werden fälschlicherweise oft dem Begriff Mineraldünger gleichgesetzt. Bei Mineraldüngern liegen die Nährstoffe meist in Form von Salzen vor, können aus natürlichen Vorkommen abgebaut oder synthetisch hergestellt werden. Kunstdünger jedoch ist ein Begriff für ausschließlich synthetisch produzierte Stickstoff-, Phosphor- und Kaliumverbindungen.
Kunstdünger sind in der Handhabung sehr simpel, sie verfügen über einen hohen Nährstoffgehalt und geben diesen schnell an den Boden ab. Jedoch sind diese Nährstoffe auch schnell wieder ausgewaschen, weil diese oft nicht von Pflanzen aufgenommen werden können. Gerade bei Stickstoff-Überdüngung landet ein Großteil in Form von Nitrit in unserm Grundwasser und schadet somit der Umwelt. Auf Dauer führt das zur Versauerung des Bodens, kontinuierliche Senkung des Humusaufbaus, die daraus folgende Reduzierung der Bodenlebewesen und Minderung der Luftdurchlässigkeit und Wasserspeicherkapazität.
Kunstdünger versorgen Pflanzen rasch und preiswert mit notwendigen Nährstoffen. Sie sind aber definitiv nicht biologisch oder nachhaltig, sondern wegen ihrer schlechten Energiebilanz, giftigen Schadstoffen und Einflüssen auf die Bodenfruchtbarkeit umweltschädlich.
Blaukorn, Grünkorn
Es handelt sich um leicht lösliche Mineraliendünger, bestehend aus sofort verfügbaren Nährstoffen Stickstoff, Phosphor und Kalium. Die Handhabung ist einfach. Eine Langzweitwirkung ist nur begrenzt möglich. Die Farbe wird zusätzlich hinzugefügt, um die Marke hervorzuheben, hat aber keinen Einfluss auf die Düngewirkung. Die Herstellung dieses Düngers benötigt sehr viel Energie.
Umweltorganisationen warnen vor den nachgewiesenen Schwermetallen, die mit diesem Dünger in die Erde gelangen könnten.
Harnstoff
Harnstoff ist grundsätzlich eine natürlich vorkommende Verbindung im Harn von Säugetieren (Gülle). Industriell wird Harnstoff durch das Zusammenfügen von Kohlendioxid mit Ammoniak hergestellt. Mit einem Stickstoffgehalt von 46% hat dieser Kunstdünger die höchste Nährstoffkonzentration unter den im Handel verfügbaren festen Stickstoffdüngemitteln. (Quelle:
ages.at ⇗
Im Boden wird Harnstoff zu Ammoniak umgewandelt. Laut Umweltbundesamt ist Ammoniak für die Bildung versauernder und Schadstoffe, die in unsere Gewässer gelangen und für die Bildung sekundärer Partikel (Feinstaub) verantwortlich.