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Die Zittauer Forscher haben in wenigen Monaten die O-Mask auf den Markt
gebracht. Sie ist hautfreundlich, wiederverwendbar und hat Wechselfilter.
Ein neues Produkt innerhalb von nur acht Monaten von der Idee zur Serienreife zu bringen, das kommt selten vor. Oft dauert ein
solcher Entwicklungsprozess mehrere Jahre. Nicht so bei der sogenannten O-Mask, einer innovativen Atemschutzmaske, die vom
Fraunhofer Kunststoffzentrum Oberlausitz in Zittau und mehreren Unternehmen der Region gemeinsam entwickelt wurde. Hier
dauerte dieser Prozess besagte acht Monate. Nun geht die Maske in Produktion. Ab Januar 2021 kann sie gekauft werden, wie
Professor Sebastian Scholz, Leiter des Fraunhofer-Instituts, mitteilt.
Die O-Mask vereint laut Professor Scholz viele Innovationen in einem Produkt. So besteht die wiederverwendbare Maske aus
anpassungsfähigem, hautverträglichen thermoplastischen Elastomer. Durch das Wechselfiltersystem gibt es einen geringen
Atemwiderstand bei gleichzeitig hoher Filterwirkung durch eine neuartige Faltfilter-Technologie. Zudem besitzt die O-Mask einen
selbststerilisierenden Effekt. Viren und Bakterien werden bis zu fünfmal schneller abgebaut als bei anderen Masken.
Das Fraunhofer Kunststoffzentrum Oberlausitz war innerhalb des Prozesses für die Konzeptionierung, Fertigung der Prototypen
und die Tests zuständig. Zwei Unternehmen aus Großdubrau bei Bautzen übernehmen nun die Herstellung und den Vertrieb der OMask.
Zertifizierung wird angestrebt
Der Verkauf der Maske erfolgt ab Januar 2021 zunächst online über www.o-mask.de, wie Professor Scholz hinweist. Aktuell werde
eine Zertifizierung der O-Mask angestrebt, damit diese als zertifizierte FFP2-Maske vertrieben werden kann. "Das ist leider sehr
langwierig und dauert über mehrere Monate", erklärt der Leiter des Fraunhofer-Instituts. Daher könne das Produkt nach seinen
Worten zunächst nur als Behelfsmaske vertrieben werden.
Die Entwicklung der O-Mask ist für Sebastian Scholz ein gutes Beispiel, wie durch enge Kooperation zwischen Wissenschaft und
Wirtschaft ein innovatives Produkt in kürzester Zeit von der Idee bis zum Serienbauteil gebracht werden kann.
Das Entwicklerteam, in dem Wissenschaftler mehrerer Teilgebiete tätig waren, arbeitete insbesondere während des Lockdowns im
Frühjahr von verschiedenen Standorten und größtenteils aus dem Homeoffice heraus dank digitaler Medien miteinander. Das war
für alle Entwickler eine neue Erfahrung, sagt Professor Scholz. Sie habe aber viele Vorteile mit sich gebracht und werde sicher auch
nach Corona noch eine wichtige Rolle im Entwicklungsprozess spielen.
Die drei Partner der O-Mask arbeiten nun an weiteren gemeinsamen Produkten, wie zum Beispiel an einem neuartigen
Dachzugangssystem für Pkw oder 3D-gedruckte Spritzgusswerkzeuge aus Metall-/Kunststoffverbunden. "Auf diese Weise sichern
sich Unternehmen eine Wettbewerbsfähigkeit für die Zukunft und sind nicht nur die klassische 'verlängerte Werkbank' - wie es in
der Oberlausitz leider noch zu viele Unternehmen gibt", so Scholz.