Wozu brauchen wir denn Gummi
Es gibt ihn seit dem Jahr 1888, den luftgefüllten Reifen. Zunächst auf dem Dreirad des Sohnes von John Boyd Dunlop, seines Zeichens Tierarzt in Belfast, aber nur wenige Jahre später ermöglichten industriell hergestellte Reifen mit Luftfüllung die stürmische Entwicklung der automobilen Fortbewegung bis hin zur heutigen Massenmotorisierung. Seitdem hat man den für das Verkehrswesen geradezu entscheidenden Luftreifen in vielen kleinen, aber stetigen Schritten verbessert. Nur selten kam es zu Aufsehen erregenden Entwicklungssprüngen. Als eine dieser wenigen „Sensationen“ kann man die Erfindung des Gürtelreifens bewerten.
25.000 Euro gerettet
Australien – Erzgewinnung im Tagebau. Riesige Erdbewegungsmaschinen und Lastentransporter sind im Einsatz, darunter rollende Giganten mit einem Eigengewicht von 250 t und einer Ladekapazität von 400 t. Ein Bruttogewicht von 650 t – kaum vorstellbar. Ein einziger EM-Reifen der hier vorliegenden Größe (EM ist das Kürzel für „Erdbewegungsmaschine“) kostet die Summe von bis zu € 25.000, das Doppelte eines Kleinwagens. Einen solchen Wert wirft man nicht einfach auf die nächste Müllkippe. Der Reifen muss repariert werden. Aber wie?
Reifen ohne Luft – Vollreifen, Herstellung, Leistungsfähigkeit, Anwendung
Kein Zweifel – der druckluftgefüllte Reifen ist ein markantes Kennzeichen von Auto, Motorrad und auch Fahrrad. Auf ihm ruht, im wahrsten Sinne des Wortes, der Straßenverkehr. So kommt es, dass man beim Stichwort „Reifen“ wie selbstverständlich an „Luftreifen“ denkt und nicht an Vollgummireifen.
John Boyd Dunlop erfand 1888 den ersten Luftreifen. Das erste damit ausgerüstete Fahrzeug war das Dreirad von Dunlops zehnjährigem Sohn Johnny, der damit zu seiner großen Begeisterung der schnellste und auch wendigste Fahrer weit und breit war. Nach heutigen Maßstäben war das eine äußerst primitive Konstruktion, die aber aus einem mit Luft gefüllten Schlauch und einem Mantel bestand und sich in der Praxis als sehr vorteilhaft erwies. Dennoch, welch eine Entwicklung liegt zwischen damals und heute!
Einen größeren Kontrast als zwischen Gummi und Metall kann man sich bei den technischen Werkstoffen kaum vorstellen. Dennoch können Gummi und Metall miteinander kombiniert werden. Zwei Eigenschaften des Gummis bestimmten die Entwicklung der Werkstoffkombination: seine Fähigkeit, mechanische Schwingungen zu dämpfen und akustische Schwingungen zu absorbieren.
Förderbänder, in der Fachsprache „Fördergurte“, sind etwas Geniales. Sind sie doch Weg und Behälter zugleich. Fördergurte erfüllen weltweit wichtige Funktionen, z.B. in Steinkohlebergwerken unter und über Tage, in Steinbrüchen, Sand- und Kieswerken, auf Flughäfen, bei der Paketverladung, selbst an der Kasse des Supermarkts. Dabei spielt der Werkstoff Gummi eine große Rolle.
Gummi und die Entwicklungskompetenz der Kautschukindustrie sorgen dafür, dass das geniale System „Förderband“ störungsfrei und wirtschaftlich funktioniert. Angefangen an der Supermarktkasse über industrielle Förderanlagen wie z.B. in Kiesgruben, Zementwerken, am Flughafen oder im Lebensmittelbereich, bleibt Gummi ein unverzichtbarer Werkstoff.
Kautschukbahnen – die Flachdachabdichtung mit Zukunft, für Neubauten ebenso wie für die nachhaltige Sanierung: bitumenverträglich, wartungsfrei, umweltgerecht und alterungsbeständig. Jahrzehntelang kautschuksicher.
Die Überschrift mag verwundern, vielleicht sogar unglaubhaft erscheinen und dennoch: sie stimmt.