Wichtige Informationen für Klavierbesitzer
Ein Klavier ist ein Teil unseres Lebens, ein Familienmitglied und ein Freund, der uns oft über viele Jahre begleitet. Was ist zu beachten, damit das Musizieren lange Freude macht – und nicht zuletzt auch, um den Wert des Instruments zu erhalten? Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen zum Thema Klima, Standort und Pflege. Warum ist das Klima so wichtig? Hauptwerkstoff der Klaviere ist Holz, ein lebender Werkstoff, der – je nach Luftfeuchtigkeit – quillt oder schwindet. Aber auch andere Werkstoffe im Instrument, wie Metalle, Filze oder Leder, reagieren auf das Raumklima. Zu trockenes Klima ist genauso schädlich wie zu viel Feuchtigkeit. Je größer die Schwankungen in Temperatur und Luftfeuchtigkeit, desto schneller verstimmt sich das Instrument. Mechanik-Filze, Leder und Achsen können träge werden, klemmen oder klappern. Wenn das Klavier über einen längeren Zeitraum einem ungünstigen Klima ausgesetzt ist, kann es sogar zu schweren Schäden bis hin zu Rissen in Konstruktionsteilen kommen. Welches Klima braucht mein Klavier? Wir empfehlen eine relative Luftfeuchte von 45-60% und eine Raumtemperatur von 18-22°C. Kurzfristige Abweichungen sind unbedenklich. Sollte es aber über einen längeren Zeitraum größere Abweichungen geben, sollten diese mit einem Klimagerät im Raum oder auch direkt im Klavier ausgeglichen oder ein anderer Standort gewählt werden. Sorgen Sie besonders in der Heizperiode für genügend Luftfeuchtigkeit. Zur Messung des Raumklimas empfehlen wir ein gutes digitales Hygrometer, das in der Nähe des Instruments aufgestellt wird. Welcher Standort ist der richtige? Die Empfehlung, ein Klavier nicht an einer Außenmauer aufzustellen, ist heute nicht mehr allgemeingültig. Bei gut isolierten Häusern ist nicht mit einer Beeinträchtigung zu rechnen. Vielmehr spielen andere Faktoren eine Rolle: Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung. Sie erhitzt das Instrument und führt so zu schnellem Verstimmen. Bei furnierten Instrumenten kann es außerdem zu Farbveränderungen kommen. Bei einer Fußbodenheizung steigt die warme, trockene Luft durch das Instrument nach oben und trocknet das Holz aus. Das kann gerade bei älteren Instrumenten Schäden anrichten. Hier ist eine ausreichende Luftbefeuchtung besonders wichtig. Halten Sie möglichst viel Abstand zu direkten Wärmequellen wie Heizkörper, Kachelöfen oder Kaminöfen. Gerade im Winter führt das Heizen zu besonders trockener Raumluft. Kellerräume neigen gerade im Sommer zu sehr hoher Luftfeuchtigkeit. Nicht selten bildet sich im Inneren der Instrumente Schimmel, der nur sehr aufwändig wieder zu entfernen ist. Halten Sie bei Klavieren einige Zentimeter Abstand von der Wand, damit die Luft auch hinter dem Instrument zirkulieren kann. So vermeiden Sie Staunässe. Vermeiden Sie Zugluft. Wie oft muss ein Klavier gestimmt werden? Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Zustand des Instruments, dem Klima am Standort oder auch den persönlichen Ansprüchen des Pianisten. Wir empfehlen, Ihr Instrument mindestens einmal im Jahr von einem qualifizierten Fachmann stimmen zu lassen. Für Schulen, Klavierlehrer oder Institutionen mit vermehrter Beanspruchung ist ein kürzeres Intervall ratsam. Sollte Ihr Instrument schon längere Zeit nicht mehr gestimmt worden sein, ist es wahrscheinlich, dass die Spannung der Saiten und somit die Tonhöhe so stark abgesunken ist, dass mehrmaliges Stimmen nötig ist, um wieder die richtige Tonhöhe des Kammertons (440Hz) einzustellen. Nach einem Transport sollten Sie mit der Stimmung einige Wochen warten, bis sich das Instrument an die neuen klimatischen Gegebenheiten gewöhnt hat. Wer sollte das Instrument stimmen? Achten Sie darauf, dass Ihr Instrument von einem ausgeb