Glasperlenstrahlen
Das Glasperlenstrahlen bezeichnet ein besonders schonendes Verfahren zur Behandlung metallischer Oberflächen.
Durch das Strahlen mit Glasperlen wird die Oberfläche weitaus weniger stark aufgeraut als durch die Strahlmittel Schlacke oder Korund. Glasperlen sind eisenfrei und chemisch neutral und damit für die Bearbeitung fast aller Stoffe geeignet. Edelstahlteile aus dem Behälter- und Apparatebau bekommen durch das Glasperlenstrahlen eine gleichmäßige, seidenglänzende Oberfläche. Motorenteile aus Aluminium bekommen einen silbrig-metallischen Glanz. Das Aluminium sieht nach dem Glasperlenstrahlen aus wie neu.
Mittels Glasperlenstrahlen werden Verfärbungen oder Werkzeugspuren entfernt, Oberflächen geglättet, verdichtet und mit einem seidenmatten Glanz versehen. Zudem wird die Methode zur Erzeugung plastischer Verformungen genutzt, mit dem Ziel, die Oberflächenhärte und Dauerfestigkeit eines Bauteils zu erhöhen.
Blechbauteile mit einer Wandstärke von 1 mm und weniger neigen beim Glasperlstrahlen aber zum Verzug. Ursache dafür sind die durch plastische Verformung eingebrachten Druckeigenspannungen. Strahlt man mit Glasperlen auf ein z.B. DIN A4 großes, 1mm dickes Blech, so liegt dieses nach dem Strahlen nur noch mit den vier Ecken auf. Die Mitte hat sich in Abhängigkeit von Strahldruck und Korngröße um bis zu 1,5 cm zur Düse hin angehoben. Die Krümmung ist dabei abhängig von der Strahlintensität. Strahlt man anschließend auch die Rückseite mit der gleichen Intensität, so heben sich die Druckeigenspannungen von Vorder- und Rückseite gegenseitig auf. Das Blech ist jetzt wieder gerade. Kritisch wird es dann, wenn die Konstruktion des Blechbauteils eine gleichmäßige Bearbeitung von beiden Seiten nicht zulässt, oder der Kunde die Bearbeitung der Innen- oder Rückseite nicht wünscht. Um den Verzug dann in Grenzen zu halten, muss mit minimaler Intensität gestrahlt werden. Je geringer dabei der Arbeitsdruck oder die Korngröße, desto geringer die Intensität und der Verzug. Gleichzeitig wird aber auch die Reinigungsleistung geringer.
Glasstrahlperlen sind mineralische Feinstrahlmittel, die speziell für die optimale, chemisch neutrale Oberflächenbehandlung entwickelt wurden. Glasperlen verursachen keine Fremdablagerungen und keine Korrosion auf der behandelten Oberfläche. Sie bestehen aus mikroskopisch kleinen, runden Glasperlen aus hartelastischem Natronglas. Bei sachgemäßer Anwendung ist es sehr abnutzungsresistent und schont die Strahlanlage.
Glasgranulat reinigt und entfernt Metalloxide, raut weiche Materialien an. Glasgranulat dient zur schonenden Oberflächenbehandlung, Polieren und Reinigungsstrahlen.Glasstrahlmittel behalten auch während mehrerer Strahldurchgänge ihre Partikelform bei und reagieren chemisch nicht mit anderen Materialien wodurch ein gleichbleibendes Strahlergebnis gewährleistet ist.