Exkurs: Fertigparkett
Häufig wird der Ausdruck "Fertigparkett" als Synonym für technologisches Parkett verwendet, eigentlich handelt es sich jedoch um eine ungenaue, mitunter irreführende Bezeichnung. Der Zusatz "fertig" bedeutet lediglich, dass die abschließende Versiegelung des Parkettbodens bereits durch industrielle Verfahren ausgeführt wurde und nicht erst nach dem Verlegen von Hand aufgetragen werden muss. In diesem Sinne kann man sowohl herkömmliche als auch technische Parkettböden als Fertigparkett bezeichnen. Dieser Aspekt spielt also bei der Unterscheidung der Produkte eine eher nebensächliche Rolle. Wichtiger ist ein kritischer Blick auf die Substanz: Bauweise, Materialien, Achtung von Gesundheit und Umwelt, thermische Leistungen, Performance der Versiegelung, Pflegefreundlichkeit und Pflegeaufwand. Es wäre ein schwerer Fehler, nur aufs Äußere Wert zu legen und diese wichtigen Aspekte zu vernachlässigen. So ähnlich, als würde man beim Kauf eines Autos lediglich den Metallack im Auge haben.
Welche Hölzer sind besonders hart?
Alle Hölzer, die für Bodenbeläge genutzt werden, verfügen stets über eine dem Gebrauchszweck angemessene Härte und ein entsprechendes Verhalten, selbst wenn sie sich hinsichtlich ihrer mechanischen Eigenschaften unterscheiden. Man kann sagen, dass die besonders harten Hölzer wie Eiche im Vergleich zu weicheren Exemplaren wie Ahorn oder Teak für Orte mit hoher Beanspruchung besser geeignet sind. Allerdings ist das unterschiedliche Verhalten nicht genug, um eine endgültige Entscheidung zu treffen. Ausschlaggebend sind vor allem Farbe, Art der Maserung und die entsprechende Kombination mit einem raffinierten Einrichtungsstil, mit dem eigenen Geschmack, auf den man hören sollte. Andererseits ist der Bodenbelag aber kein Möbelstück. Und keine Fahrzeugkarosserie. Seine Aufgabe ist es, betreten und mit Heiterkeit gelebt zu werden. Kleinere oder größere Spuren der Zeit verleihen dem Parkett immer mehr Reiz und Faszination. Wie ein menschliches Gesicht. Im Grunde genommen ist es dieses Vermächtnis an Erinnerungen, die aus einer einfachen Holzoberfläche unser Parkett machen. Mit einem klaren Vorteil gegenüber jedem anderen Bodenbelag: Durch einfaches Abschleifen kann der Boden jederzeit wieder renoviert werden. Immer wieder aufs Neue.
Verändert Holz im Laufe der Zeit seine Farbe?
Die mit der Zeit durch die natürliche Oxidation eines organischen Materials bedingte Farbänderung von Holz ist auf die natürliche Interaktion seiner Baustoffe mit Luft und Licht zurückzuführen. Dieses Verhalten verläuft für jedes Holz nach einer anderen Dynamik. Die aus Europa stammenden hellen Hölzer wie Eiche, Kirsche, Ahorn oder Esche neigen in der Regel zu einer langsamen Farbwanderung, bei der vor allem die warmen Farbtöne untermalt werden. Die meisten exotischen Hölzer wie beispielsweise Doussié und Iroko hingegen dunkeln relativ rasch und markant nach. Einige Arten wie Teak haben ein ganz eigenes Verhalten, dessen dunklere Teile eher aufgehellt werden und sich mit der Zeit vereinheitlichen. Durch Oxidation neigt Holz normalerweise dazu, mit der Zeit aufzuhellen. Auch die Behandlungen der Oberfläche wirken sich ganz unterschiedlich auf die Farbentwicklung aus. Diese Erscheinungen sind seit jeher auch Teil der Schönheit von Holz. Es gibt ein paar kleine Kniffe, die äußerst hilfreich sein können. Durch das regelmäßige Verschieben von Teppichen sorgt man für eine gleichmäßige Verteilung der im Dunkeln verborgenen Teile. Durch Vorhänge und UV-Schutz an den Fenstern wird eine direkte Einstrahlung der Sonne vermieden, sodass besonders kritische Situationen gar nicht erst eintreten.