generisches Informationsmodell für die technische Dokumentation des Unternehmens
Es beschreibt, welche Dokumentationsinhalte für die Produkte des Unternehmens notwendig sind. Unterliegen die Produkte zum Beispiel der Maschinenrichtlinie, dann sind Sicherheitshinweise sowie Beschreibungen der Tätigkeiten in Betrieb und Wartung Pflicht. Zudem sollen vielleicht die technischen Daten des Produkts in der Dokumentation aufgeführt werden, sowie die dazugehörige Software beschrieben werden. Das generische Informationsmodell enthält die Informationen zu den notwendigen Inhalten für die Dokumentation und speichert zudem die Information, welche dieser Inhalte es bereits im Redaktionssystem gibt.
Im Zusammenspiel mit dem Produktmodell kann so aus dem digitalen Informationszwilling abgeleitet werden, welche Inhalte für die Dokumentation einer bestimmten Komponente oder einer bestimmten Produktfunktion notwendig sind und ob es diese Inhalte schon gibt. Wenn eine Autorin z.B. den Auftrag erhält, für den beispielhaften Laserschneider die Funktionsprüfung durch Fachpersonal zu dokumentieren, kann sie über das Netz des digitalen Informationszwillings die Inhalte für diese Dokumentation ermitteln.
Zusammenstellung von Inhalten im Digital Information Twin
Dieser Schritt der Zusammenstellung von Inhalten entsprechend Produktkonfiguration und Inhaltsart erfolgt in Redaktionssystemen oft erst bei der Publikation, in Form eines Publikationskonfigurators. Mit dem digitalen Informationszwilling erfolgt diese Zusammenstellung außerhalb des Redaktionssystems und weit vor der Publikation – bei der Planung der Inhalte und beim Start des Redaktionsprojekts.
Diese Vorgehensweise ermöglicht es nicht nur, bereits bestehende Inhalte zu finden, sondern auch Lücken aufzudecken. Eventuell möchte z.B. die Redakteurin eine bestimmte Aktion für eine Produktvariante in einem bestimmten Szenario beschreiben und stellt fest, dass die Aktion zwar im digitalen Informationszwilling erfasst ist, aber es noch keine Inhalte für dieses Szenario gibt.
Redaktionsauftrag definieren
Der digitale Informationszwilling schafft die Möglichkeit, die Metadatenverwaltung vom Redaktionssystem zu trennen und benötigte Inhalte für ein Redaktionsprojekt dynamisch zusammenzustellen. Diese Zusammenstellung kann dann in Form eines so genannten Redaktionsauftrags an das Redaktionssystem übermittelt werden, damit die Technischen Redakteur:innen dort die Inhalte erstellen und bearbeiten können.
Das folgende Bild zeigt einen beispielhaften Redaktionsauftrag in der Oberfläche des digitalen Informationszwillings. Bereits vorhandene Inhalte sind markiert.
Sowohl die vorhandenen als auch die zu erstellenden Inhalte sind bereits komplett mit den Metadaten ausgestattet, die sie im digitalen Informationszwilling tragen – also z.B. Komponente, Funktion, Produktlebenszyklus usw.
Inhalte erstellen und bearbeiten
Nach der Zusammenstellung der Informationseinheiten wird der Redaktionsauftrag vom digitalen Informationszwilling an das Redaktionssystem übertragen und kann dort von der Technischen Redaktion abgearbeitet werden.
Da die Informationseinheiten bereits mit Metadaten ausgestattet sind, muss die Technische Redaktion diese Metadaten nicht im Redaktionssystem verwalten und zuordnen, sondern kann sich auf die redaktionellen Aufgaben wie technisches Schreiben, Zielgruppenanalyse, Modularisierung, Wiederverwendung und Terminologieverwaltung konzentrieren.
Zurückspielen in den Digital Information Twin
Nach der Bearbeitung werden die Angaben zu den Inhalten mithilfe des Redaktionsauftrags wieder in den digitalen Informationszwilling zurückgespielt. Die eigentlichen Inhalte verbleiben im Redaktionssystem, aber die Metadaten werden im digitalen Informationszwilling aktualisiert. Dazu gehören auch administrative Metadaten aus dem Redaktionssystem wie Autor:in oder Bearbeitungs- und Übersetzungsstatus.
Wenn der nächste Redaktionsauftrag von einem Kollegen oder einer Kollegin erstellt wird, werden dort die aktualisierten Inhalte aufgeführt und können wiederverwendet werden.