Rückstauklappen / Rückstauverschluss
Aufgrund der sich in letzter Zeit häufenden Starkregenereignisse ist man als Hauseigentümer gut beraten, sich mit dem Thema Rückstauschutz des hauseigenen Kanalnetzes zu beschäftigen.
Da gerade bei dem Thema Rückstauschutz sehr viel Halbwissen im Internet und auch von bauausführender Seite verbreitet wird, finden Sie hier die wichtigsten Informationen kurz zusammengefasst:
Wann brauche ich eine Rückstaueinrichtung?
Grundsätzlich ist eine Rückstaueinrichtung erforderlich, wenn der tiefste Entwässerungspunkt im Gebäude, zum Beispiel der Bodeneinlauf im Keller, unterhalb der Rückstauebene liegt. Als Rückstauebene nimmt man dabei die Kanaldeckelhöhe des öffentlichen Kanals in der Straße an, an welchen das Gebäude angeschlossen ist. Ist das Gebäude direkt an einen Schacht angeschlossen, gilt diese Höhe. Wenn das Gebäude zwischen zwei Schächten angeschlossen ist, ist die Höhe des oberen, also des höher liegenden Schachtdeckels maßgebend.
Erklärung: Kommt es im öffentlichen Kanal durch ein Starkregenereignis oder durch Reparaturarbeiten zu einem Einstau, so stellt sich der Wasserpegel im Kanal auf Höhe des Kanaldeckels ein, aus welchem das Abwasser austreten kann. Je nach Lage der Straße kann auch die Bordsteinoberkante maßgebend sein. Das muss im Einzelfall überprüft werden.
Außerdem wird in der Abwassersatzung der Stadt oder Kommune festgelegt, welche Grundstückseigentümer sich gegen Rückstau zu sichern haben.
Des Weiteren sollte der Versicherungsvertrag der Gebäudeversicherung beachtet werden. Ist hier eine Rückstausicherung gefordert, wird die Versicherung im Schadensfall prüfen, ob eine funktionierende Rückstausicherung vorhanden ist.
Welche Art von Rückstausicherung brauche ich?
Die Art der Rückstauklappe hängt von dem Entwässerungssystem des Gebäudes ab.
Wichtig ist festzustellen, ob das Regenwasser, also Dachentwässerung oder Hofentwässerung getrennt von dem Schmutzwasser abgeleitet wird. Hier spricht man von einem Trennsystem.
Bei einem Trennsystem reicht es in der Regel aus, einen elektrisch betriebenen Rückstauautomaten in die Schmutzwasserleitung einzubauen.
Hinweis: eine rein mechanisch arbeitende Rückstauklappe ist nicht für fäkalienhaltiges Abwasser zugelassen! Diese sind ausschließlich für fäkalienfreies Abwasser, z.B. aus Waschbecken oder Waschmaschinen zugelassen. Sobald eine Toilette angeschlossen ist, muss eine elektrisch gesteuerte Rückstaueinrichtung verwendet werden!
Wird das Regenwasser zusammen mit dem Schmutzwasser in einem System abgeleitet, spricht man von einem Mischsystem. Das ist der Fall, wenn die Regenfallrohre der Dachentwässerung an die Grundleitungen des Schmutzwassers unter der Bodenplatte angeschlossen sind. Das würde bedeuten, dass im Rückstaufall, wenn der Rückstauautomat geschlossen ist, das anfallende Regenwasser nicht ablaufen kann und im Gebäude austritt.
Für diesen Fall gibt es 2 Lösungsansätze:
Man legt die komplette Regenentwässerung um das Gebäude herum und schließt es vor der Rückstauklappe neu an.
Man installiert eine Rückstaueinrichtung, die im Rückstaufall das anfallende Wasser über die Rückstauebene hinweg abpumpt.
Hier muss vor Ort sorgfältig geplant und erörtert werden, welche Lösung umsetzbar und langfristig wirtschaftlich ist.
Wo wird eine Rückstaueinrichtung installiert?
Die Rückstaueinrichtung muss immer hinter dem letzten angeschlossenen Entwässerungsgegenstand angeschlossen werden, der unterhalb der Rückstauebene liegt.
Das kann in einem Revisionsschacht zwischen Gebäude und Straße sein, wenn das Regenwasser bis dahin getrennt geführt wird, oder auch im Keller, direkt hinter der Außenwand.
Bei einem nachträglichen Einbau sollte auch an dieser Stelle sorgfältig überlegt werden, an welcher Stelle man den Rückstauautomat installiert. Oft ist vorab eine Kanaluntersuchung erforderlich, um den tatsächlichen Leitungsverlauf und die angeschlossenen Entwässerungsgegenstände festzustellen.
Wartung:
Eine Rückstaueinrichtung kann nur sicher und zuverlässig funktionieren, wenn sie regelmäßig überprüft und gewartet wird. Es kann sich Schmutz an den Dichtflächen oder Sensoren ablagern, der im „Ernstfall“ den zuverlässigen Betrieb der Rückstaueinrichtung verhindert. Ob die Wartung jährlich, halbjährlich oder in kürzeren Abständen durchgeführt werden muss, hängt stark von der jeweiligen Nutzung ab.
Wir bieten Ihnen als Fachbetrieb die Wartung Ihrer Anlage zum günstigen Festpreis an.
Sie werden festgestellt haben, dass die Planung und der Einbau einer Rückstausicherung ein sehr komplexes Thema, verbunden mit einem gewissen Planungsaufwand ist.
Da wir bereits seit einigen Jahren Erfahrungen mit der Nachrüstung von Rückstauautomaten gesammelt haben und auch über das notwendige Equipment für die Vorarbeiten und den Einbau verfügen, helfen wir Ihnen gerne.
Von der Planung, über erforderliche Tiefbauarbeiten, den Einbau, dem elektrischen Anschluss und der regelmäßigen Wartung können wir Sie kompetent und aus einer Hand betreuen.