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Projekt: Gletscherrestaurants Jungfraujoch
Projektart: Gastronomie
Realisation: 2013
Auftraggeber: Jungfraubahnen AG
Leistungen: Innenarchitektur; Entwurf, Bauprojekt, gestalterische Leitung
Wer schon mal bei schönem Wetter den atemberaubenden Ausblick auf dem Jungfraujoch erleben durfte, wird dies so schnell nicht vergessen. So ging es auch uns bei der ersten Besichtigung der Lokalitäten auf dem Jungfraujoch. Rasch war klar, dass die Innenarchitektur in keinster Weise dieses Naturspektakel konkurrieren darf. Die Inspiration für den Entwurf fanden wir in der faszinierenden Gletscherlandschaft.
Bei der Kernsanierung der beiden Restaurantgeschosse gaben sowohl die bestehende Gebäudestruktur als auch die betrieblichen Anforderungen vieles vor. Es mussten im Restaurant "Eiger" 200 Sitzplätze und im Restaurant "Bollywood" 150 Sitzplätze und ein Selbstbedienungsbuffet Platz finden. Trotzdem hat man es geschafft, eine funktionale und räumlich spannende Grundrissgestaltung zu kreieren.
So entstanden in rückwärtigen Nischen Hochtischbereiche, die es dem Gast erlauben über die Köpfe hinweg die Aussicht genießen zu können. Auch das Selbstbedienungsbuffet wurde in einer dieser Bereiche eingeplant.
Das Thema des Schaufensters, welches die Architekten mit den raumhohen Verglasungen erreichen wollten, wurde in der Innenarchitektur aufgenommen und zusätzlich verstärkt. So erhielt die Innenfassade einen umlaufenden Eichenholzrahmen, welcher wie ein überdimensionaler Bilderrahmen wirkt. Die Gletscherwelt wird zum sich täglich ändernden Gemälde.
Es wurde darauf geachtet, natürliche Materialien und warme, harmonische Farben zu verwenden. Selbstverständlich durften auch Funktion und Unterhalt nicht vernachlässigt werden. So ist der Bodenbelag in großformatigen Feinsteinzeugplatten mit Schieferoptik gehalten. Ein äußerst robustes Material, welches der starken Beanspruchung standhält und optimale Eigenschaften für den reibungslosen Unterhalt aufweist. Durch die Schieferstruktur und dem dunklen Farbton wirkt der Bodenbelag sehr natürlich und hochwertig.
Die Eichen-Holzwände mit Wellenprägung, in Anlehnung an die Schneeverwehungen der Gletscherwelt, stehen im Kontrast zu den dunkel gehaltenen Bruchsteinverkleidungen der rückwärtigen Nischen, welche an die Felswände erinnern.
Die Strukturen dieser unterschiedlichen Materialien erzeugen durch die künstliche Beleuchtung ein spannendes Licht- und Schattenspiel, welches auch in der Gletscherwelt zu beobachten ist. Die praktisch blendfreien und unterhaltsfreundlichen LED-Spots rücken die Materialien und Farben ins rechte Licht und hinterlassen, dank der perfekten Endblendung, keine störenden Spiegelungen in der raumhohen Glasfassadenfront. Was vor allem bei Abendveranstaltungen von Bedeutung ist. In der Akustikdecke eingelassene große Stoff-Lampenschirme dienen zusätzlich zur Auflockerung der Deckenfläche und erzeugen eine "wohnliche" Atmosphäre.
Bei der Möblierung wurde auf "ehrliches" und schlichtes Design geachtet, welches Funktion und Ästhetik vereint. Die massiven Eichen-Hochtische in den rückwärtigen Bereichen wurden mit dunkel gebeizten Holz-Barhockern kombiniert. Entlang der Fassade wurden Eichenholzstühle eingesetzt und die Tische in Anthrazit gehalten.
Auch die Sanitäranlagen wurden kernsaniert. Hier galt es vor allem den funktionalen Anforderungen gerecht zu werden. Die Materialien mussten so gewählt werden, dass sie der extremen Frequenzierung standhalten. Der Boden und die Wände in Betonoptik wurden mit farbigen Glastrennwänden ergänzt