Mobile Experience Design & Usability
Wir haben die Experten getroffen — auf der MobX in Berlin
Kalt und neblig war unser Wochenende in Berlin — auf dem wir
aber (im Warmen) viele motivierende Gespräche führen durften, und uns von Experten
aus dem User Experience & Usability Umfeld Anregungen holen konnten.
Einen geselligen Abend mit Kicker im Berliner Nachtleben haben wir uns natürlich auch
nicht entgehen lassen: Wir haben uns ganz gut geschlagen.
Zur Sache: Insgesamt war nicht alles neu für uns, wir wurden viel in unseren
Einschätzungen bestätigt. Absolut faszinierend war für mich der Vortrag der
Cyborg-Anthropologin Ember Case am Samstag Abend. Hier also, was ich persönlich
mitgenommen habe:
Bevormundete Benutzer und der Mythos vom mobilen Benutzer
Dass der Aufruf einer Webseite, oder das Benutzen einer App auf einem mobilen
(=portablen) Endgerät nicht immer gleich bedeutet, dass der Nutzer in Eile und unterwegs
ist, hat mir Cennydd Bowles in seinem Vortrag
Context, Bloody Context
bestätigt.
Form follows function
stimmt insofern nicht mehr, als dass der Nutzer
zur Erfüllung einer aktuellen Aufgabe in der Regel das nächstbeste Gerät nimmt, und
nicht das, das für die Aufgabe am Besten passt.
Mit Sensoren dem Nutzer Arbeit abnehmen
Greg Nudelmann hat uns daran erinnert, dass nicht jeder Punkt am Touchscreen gleich gut
zu erreichen ist — und sich gefragt, warum auf dem iPhone oft 24 % der
Bildschirmfläche für Navigation verschenkt werden, wo doch der eigentliche Inhalt das
wichtigste ist. Er schlägt vor, Versuche mit 0 % Navigationsfläche zu starten.
Viele Eingaben vom Benutzer lassen sich erleichtern oder sind gar überflüssig: Warum
fragt eine App nach der Stadt? Die lässt sich aus Geokoordinaten ermitteln. Oder warum
soll der Benutzer etwas abtippen, was sich genau so gut mit dem Gerät fotografieren
lässt?
Mobile Apps als Chance, das Produkt- oder Servicedesign zu verbessern
Wir nutzen die Überlegungen und Nachforschungen, die wir für die Entwicklung einer App
oder mobilen Webseite anstellen, natürlich auch, um die eventuell bestehende Webseite zu
verbessern und zu vereinfachen.
‘Something mobile' About the future of the mobile design business
hat uns Andreas Wegner klar gemacht, dass das eigentlich noch weiter geht und mit diesem
Aufwand das gesamte Produkt oder der Service besser entworfen werden kann. Das Verlangen
nach benutzerfreundlichen Apps gibt Usability-Experten also langfristig die Chance, auch
das Kerngeschäft des Kunden lukrativer, weil benutzerzentrierter, zu gestalten.
Wollen wir wirklich für jede Steckdose und Glühbirne eine App installieren?
Bei Anfragen nach Apps denken wir grundsätzlich, dass der Service parallel auch ohne App
angeboten werden sollte, wenn sinnvoll. Oft ist sogar nur eine mobile Web-App (Webseite)
sinnvoller, weil der Service naturgemäß gar nicht regelmäßig genutzt wird.
Zahlreiche Projekte auf Kickstarter, wie die WiFi-Glühlampe oder nest, das über Internet die Heizung reguliert,
zeigen, dass das Internet der Dinge auf dem Vormarsch ist (Stichwort IPv6