Design und Funktion
Kennen Sie das auch? Sie möchten einem geliebten Menschen ein besonders schönes Geschenk machen. Sie entschließen sich eine exklusive Kaffeemaschine zu kaufen. Nach langem Suchen finden Sie eine, die besonders gelungen zu sein scheint. Der Verkäufer preist viele Vorzüge an, die Sie überzeugen, die richtige Maschine zu kaufen.
Der Beschenkte freut sich über das exquisite, futuristische Aussehen. Die Farbe! Die Details!
Und dann die große Ernüchterung. Wo zum Henker kommt der Kaffee rein? Wo das Wasser? Und wie bekommt man den gewünschten Kaffee in die Tasse? Ach herrje, die große Lieblingsfrühstückstasse passt ja gar nicht drunter! Und über das Display kann ich zwar staubsaugen, Selfies aufnehmen und im Internet surfen, aber "mein" Standard-Espresso will nicht in die Tasse. Und außerdem will das Gerät zuerst spülen. Mit oder ohne Wasser. Endlos.
Der Klassiker, wenn auch leicht übertrieben formuliert.
Funktion und Design harmonieren nicht. Abgesehen davon, dass man sich darüber streiten kann, was denn eine Maschine alles machen können muss, muss das Design die Funktion unterstützen. Was in Zeiten von Emoticons und Hinweistafeln schon längst gang und gebe ist, von allen verstanden wird, wird - vor allem - bei so alltäglichen Dingen wie einer Kaffeemaschine sträflichst vernachlässigt. Als wollte man - ums Verrecken - einen Mehrwert generieren. Wenn ich staubsaugen will, kaufe ich mir einen Staubsauger, wenn ich Kaffee kochen will, muss das Zeug Kaffee machen können. Wenn ich zudem eine mehrseitige Bedienungsanleitung brauche, um ein banales Ergebnis zu bekommen, hat der Designer etwas falsch verstanden.