Hallenbad-Sanierung: Planungen auf der Zielgeraden
Es ist das größte Bauprojekt dieses Jahres. Für 8,13 Millionen Euro wird die Stadt das Hallenbad sanieren und umbauen. Mit dem Ende der Saison im April soll es losgehen.
Im nächsten Winter bleibt das Bad geschlossen, die Neueröffnung ist für Herbst 2013 vorgesehen. „Wir sind bei den Planungen auf der Zielgeraden", sagt Eberhard Röder, Geschäftsführer der Stadtwerke, die das Schwimmbad betreiben. „Alle erforderlichen Unterlagen liegen dem Bauamt zwecks Prüfung vor." Die Baugenehmigung erwartet Röder für Februar. Aufgrund der Größe des Projekts erfolgt eine europaweite Ausschreibung. Einige kleinere Anteile können an lokale Firmen vergeben werden.
Nach derzeitigem Stand der Planungen sollen die Arbeiten in der 16. Kalenderwoche beginnen. Als erstes rücken die Abrissbagger an. Die Pavillons am Eingang kommen weg. Da dieser Bereich komplett neu gestaltet wird, richten die Stadtwerke eine provisorische Haupt- und Nebenkasse für das Freibad ein, dessen Betrieb normal weiterläuft. Um Engpässe zu vermeiden, wird es einen separaten Eingang für Dauerkartenbesitzer geben. Die Umkleiden im Freibad sind vom Umbau nicht betroffen, dort wird während der Winterpause lediglich die Außenfassade erneuert. Die Freibadsaison wird je nach Wetterlage bis in den Oktober ausgedehnt.
Komplett entkernt und energetisch saniert
Das Hallenbad wird komplett entkernt und energetisch saniert. Der Bau stammt aus den siebziger Jahren. „Es gab damals eine Umfrage unter den Isenburgern", erinnert sich Bürgermeister Herbert Hunkel (parteilos). „Wollt ihr ein Bürgerhaus oder ein Hallenbad?", lautete die Frage. Die Antwort fiel eindeutig aus.
Nach der Eröffnung Ende 1971 florierte das Bad. Hunkel erzählt von langen Schlangen an den Kassen – erst wenn ein Badegast ging, konnte der nächste rein. 200.000 Besucher pro Jahr zählten die Stadtwerke zu den Hochzeiten im Hallenbad. 40 Jahre später sind es nur noch etwa 40.000.
Eberhard Röder begründet das zum einen mit dem veränderten Freizeitverhalten. Die Zeiten, in denen das Schwimmbad ein Treffpunkt für Jugendliche war, sind vorbei. Zum anderen ist das Bad natürlich in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr den Vorlieben der Gäste. Es gibt nur ein Becken, was zu Interessenskonflikten führt, und der Wellenbetrieb ist nicht mehr gefragt.
Becken für Nichtschwimmer sowie einen Eltern-Kind-Bereich
Nach dem Umbau ändern die Stadtwerke auch ihr Betriebskonzept. Ab 2014 sollen Hallen- und Freibad zu weiten Teilen parallel betrieben werden. „Wir denken, dass wir uns das durch die energetische Sanierung leisten können", meint der Geschäftsführer. Auf dem Dach wird eine Solaranlage eingerichtet (für 124.000 Euro).
Der Umbau kostet viel Geld, und so bleibt es nicht aus, dass danach die Eintrittspreise erhöht werden. „Wir sind derzeit eines der preiswertesten Schwimmbäder im Kreis", sagt Röder. Die Stadtwerke prüfen aktuell noch verschiedene Tarifmodelle. Wie wird die Sanierung finanziert? Das Land Hessen zahlt einen Zuschuss von 1,2 Millionen Euro. Die Stadt löst Rücklagen in Höhe von 4,3 Millionen auf und nimmt einen Kredit über 1,13 Millionen auf. Außerdem leihen sich die Stadtwerke 1,5 Millionen bei der Stadt. In den Kosten enthalten ist auch die Erweiterung des Sportamts für 241.665 Euro.