Zweifädige Stramine
sind ebenfalls leinwandbindig mit dem Unterschied, dass die Abstände zwischen den Gewebefäden nicht gleich sind, sondern es liegen je zwei Fäden dicht nebeneinander und bilden ein stabiles Gewebekaro – bestehend aus zwei Kett- und zwei Schussfäden. Bei zweifädigem Stramin wird die Feinheit nicht mit der Anzahl der Gewebefäden, sondern mit der Anzahl der Gewebekaros angegeben. Die Öffnung oder Einstichstelle zwischen den Gewebekaros ist größer und erleichtert das Zählen und Sticken. Es ist das klassische Gewebe für Tapisserie wie Gobelinstickerei. Besondere Technik hier ist das Trassieren: Musterbereiche werden zwischen den beiden dicht nebeneinander liegenden Gewebefäden farblich vorgespannt und dann überstickt. Auf zweifädigem Stramin können besonders feine Musterungsbereiche wie Gesichter auch mit geteiltem oder dünnerem Faden nur über einen Gewebefaden gestickt werden, wodurch man an diesen Stellen nicht einen, sondern vier Stiche zur Musterung hat.