Entwicklungsstationen im Ofenbau
Vom Grundofen über Kachelofen und Warmluftofen zum Römerofen
Der Grundofen ist die ursprünglichste Form des gemauerten Heizofens. Hinter dem Grundofen steht die Idee, die Hitze des lodernden Feuers in einer keramischen Masse zu speichern und über einen langen Zeitraum als milde Strahlungswärme abzugeben.
Die Weiterentwicklung des Grundofens, etwa ab dem 18. Jahrhundert, ist der Grund-Kachelofen. Beim Grund-Kachelofen werden die heißen Rauchgase in keramischen Rauchgaszügen durch den Ofen geleitet. Die Wärmeenergie in den Zügen überträgt sich auf die Kacheln, die zugleich als Wärmespeicher dienen. Die Rauchgaszüge verlängern den Weg der Heizgase bis zum Schornstein. Dadurch wird ihre Energie besser genutzt. Der Wirkungsgrad steigt, weil die Wärme im Speicher bleibt und nicht im Schornstein verschwindet.
Der Grundkachelofen mit gemauerter Brennkammer und gemauerten Zügen ist die Krönung der Ofenbaukunst. Solche Öfen nutzen die Energie des Brennholzes am effektivsten, sind ein Leben lang haltbar, geben die angenehmste Wärme und machen am wenigsten Arbeit. Bei einem perfekt geplanten und ausgeführten Grund-Kachelofen reichen schon eine bis zwei Holzauflagen pro Tag, um ein einigermaßen wärmegedämmtes Haus nahezu komplett zu heizen.
Allerdings hat der Grundofen, genau wie der Grundkachelofen, einen gravierenden Nachteil: die lange Anheizphase (Trägheit genannt), die aus der hohen Speichermasse resultiert. Oft vergehen bis zu drei Stunden, bis der Ofen eine spürbare Wärme abgibt. Im Winter, wenn der Ofen regelmäßig geheizt wird, stellt diese Eigenschaft kein Problem dar. In den Übergangszeiten jedoch, wenn man tagsüber keine Heizung benötigt, abends aber rasch etwas Wärme wünscht, sind solche Öfen kaum zu gebrauchen.
Das führte zu Beginn des 20. Jhd. zur Entwicklung des Warmluft-Kachelofens. Das Ziel dieser Konstruktion war die Kombination von schneller Warmluft-Konvektionswärme mit langanhaltender Strahlungswärme. Dazu werden die gemauerten Züge zum Teil – bei billigeren Lösungen auch komplett – durch schnell erwärmbare Blechteile ersetzt. Lüftungsschlitze in Bodennähe transportieren kühle Luft vom Boden ins Ofeninnere. Dort erhitzt sich die Luft an den Blechteilen und strömt über Lüftungsklappen zurück in den Raum. Dabei erwärmt sich auch der umgebende Kachelmantel und kann ach dem Abbrand einige Stunden Strahlungswärme abgeben. Der Vorteil solcher Öfen liegt in ihren relativ günstigen Herstellkosten sowie der Fähigkeit, sehr schnell große Energiemengen bereit stellen zu können. Zwischen 6 und 12 kW beträgt i.d.R die Wärmeleistung solcher Öfen, so lange das Feuer brennt.
Was in den meist schlecht isolierten Häusern früherer Zeiten – etwa bis in die 80iger Jahre – noch hinnehmbar war, stößt heute an Grenzen. Für moderne, in der Regel mit Isolierglas und Wärmeschutzmaßnahmen versehene Gebäude sind solche Wärmemengen deutlich zu viel. Zumal die Konvektionswärme eines Warmluftofens nur geringe Neigung zeigt, sich in angrenzende Räumlichkeiten zu verbreiten. Um eine Überhitzung des Aufstellraums – i.d.R. das Wohnzimmer – zu vermeiden, bleibt kaum eine andere Möglichkeit als die Drosselung der Luftzufuhr. Dadurch sinkt die Verbrennungstemperatur und das Holz verbrennt auch nicht so rasch. Ein solches „kaltes“ Feuer hat allerdings gravierende Nachteile: Ein Großteil der Holzener