Baugrunduntersuchung
Aufschlussbohrungen
Einsatz hydraulisch oder elektrisch betriebener Bohrgeräte, Durchmesser D>150 mm. Erkundung bis in große Tiefen von mindestens 6 m bis weit über 50 m möglich! In praktisch allen Bodenarten einsetzbar. Herstellung von Grundwasser- und Inklinometermessstellen. Erkundung auch unterhalb einer Gewässersohle durch Einsatz von Bohrgeräten auf Pontons möglich.
Die Bohranlagen sind in der Regel auf LKWs oder auf Anhängern montiert. Bei schlammigem Untergrund kommen häufig die etwas teureren Raupenfahrzeuge zum Einsatz. Auf einem zweiten LKW wird das notwendige Material zum Ausführen der Bohrung zum Bohrpunkt angeliefert.
Die Größe und Leistungsfähigkeit eines Bohrgerätes richtet sich nach der Aufgabenstellung.
Kleine Bohrdurchmesser sind bei großen Bohrtiefen z.B. für Erdwärmesonden kostengünstiger. Große Bohrdurchmesser sind für die Erkundung und Beurteilung von Bodenklassen DIN 18300 und DIN 18301 in steinigen Böden von Vorteil.
Die groben Bestandteile werden nicht zerbohrt und zerkleinert, die natürliche Korngrößenverteilung bleibt erhalten.
Ein großer Durchmesser ist auch bei Brunnenbohrungen gefragt - die Ergiebigkeit eines Brunnens steigt mit dem Durchmesser.
Kleinbohrungen
Mit einem Benzin- oder elektrisch betriebenen Schlaggerät wird eine Hohllanze mit einem Durchmesser von 80 mm in den Böden eingetrieben. Bis aus ca. 10 m Tiefe können auf diese Weise gestörte Proben des Bodens gewonnen werden. Weil die Geräte klein sind und von Hand getragen werden können ist eine Erkundung auch in relativ steilem Gelände möglich. Der Flurschaden bleibt gering.
Rammsondierungen DIN 4094 - Schwere Rammsonde DPH
Messung der Festigkeit des Bodens mit Rammsonden in den Ausführungen DPL, DPM oder DPH, nach DIN EN 22476 und DIN 4094. Die Schwere Rammsonde DPH kann bis in über 10m Tiefe vordringen, wenn der Boden nicht zu steinig ist. Die fahrbare Maschine passt durch jede Türöffnung und hinterlässt nur geringe Spuren. Die Schwere Rammsonde treibt mit einem 50kg schweren Fallgewicht eine Lanze mit einer definierten Spitze in den Boden ein. Die dazu erforderliche Zahl der Schläge durch das Fallgewicht ändert sich mit der Festigkeit des Bodens. Die graphische Darstellung in einem an Treppenstufen erinnernden Schlagzahlendiagramm zeigt die Tiefenlage von Grenzen unterschiedlich fester Bodenschichten. Auf indirektem Weg wird auch die Lagerungsdichte des Bodens bestimmt, sodass Rammsondierungen auch für andere Aufgaben wie die Überprüfungen der Tragfähigkeit von Gründungssohlen, Bestimmung Konsistenz eines Bodens, der Tiefenlage von Auffüllgrenzen etc. benutzt werden.
Rammsondierungen DIN 4094 - Leichte Rammsonde DPL
Die Leichte Rammsonde DPL nach DIN EN 22476 und DIN 4094 wird vor allem in weichen Böden eingesetzt, weil Festigkeitsmessung feinere Unterschiede erfasst. Sie kann bis in über 5m Tiefe eindringen und an besonders schwer zugänglichen Stellen oder auch in geschlossenen Räumen verwendet werden. Die Messung ist gleichartig wie bei der Schweren Rammsonde, nur dass das Gerät in kleinerem Maßstab gebaut ist: das Fallgewicht ist nur 10 kg schwer, und die Sondierlanze ist dünner. Das Fallgewicht ist als ein Zylinder gebaut, der mit Druckluft betrieben wird. Mit einem Schlauch wird die Druckluft von einem Kompressor geleitet, daher kann das Gerät ohne Probleme auch in geschlossenen Räumen (z. B. in einem Keller) eingesetzt