Gas-Messtechnik für Biogas-Anlagen Teil 1: Biogas-Analyse PDF
Einleitung
Bei Biogasanlagen kommen der Gasmesstechnik zwei verschiedene Aufgaben zu. Dies ist zum
einen die Analyse der Zusammensetzung des Biogases bevor es der Verwertung zugeführt
wird, zum anderen ist dies das Erkennen von Gesundheitsgefahren durch ungewollt freigesetzte Biogase, z. B. Leckagen. Beide Messaufgaben stellen unterschiedliche Anforderungen und
bedingen den Einsatz speziell auf sie zugeschnittener Messtechnik.
In diesem Teil 1 werden die Anforderungen und Konzepte für die Biogasanalyse vorgestellt.1
Welche Gase werden gemessen?
Üblicherweise werden bei der Biogasanalyse die drei Messgrößen Methan (CH4), Sauerstoff
(O2) und Schwefelwasserstoff (H2S) gemessen. In manchen Fällen kommt noch Kohlendioxid
(CO2) hinzu. In Sonderfällen – meist bei Versuchsanlagen - können auch noch andere Gase
von Interesse sein.
Die Methan und Kohlendioxid-Gehalte im Biogas liegen in der Regel um 50 Vol.-%. Ziel ist die
Überwachung des Biogas-Prozesses und die Einhaltung optimaler Bedingungen für den nachgeschalteten Gasmotor oder die anschließende Gasaufbereitung.
Da im Biogas-Prozess bei der Methan- und Kohlendioxid-Bildung der Sauerstoff in der Luft umgesetzt wird, kann die Messung des Restsauerstoffes ebenfalls zur Prozessüberwachung genutzt werden. Wird eine Sauerstoffeindüsung zur Entschwefelung genutzt, kann sie auch zu
deren Kontrolle herangezogen werden. Der Restsauerstoffgehalt beträgt meist deutlich unter