Energiemanagement gestern, heute und morgen
Das Wort „Vorreiter“ ist hier sicher nicht übertrieben: Bereits vor gut zehn Jahren wollte der Spezialist für Electronic Packaging POLYRACK TECH-GROUP seinen Energieverbräuchen detailliert auf die Spur kommen und entwickelte hierfür eigens ein Energiemanagement-System. Daraus ist mit econ solutions eines der erfolgreichsten Unternehmen in diesem Segment entstanden. POLYRACK nutzt das System noch heute, wenn auch anders als am Anfang. Für weitere Energiethemen arbeitet POLYRACK mit dem econ Schwesterunternehmen BFE Institut für Energie und Umwelt zusammen.
Wenn ein Unternehmen sich für ein Energiemanagement-System entscheidet, geht es anfangs darum, Transparenz über die Verbräuche zu bekommen. Denn nur wer weiß, wann er wo am meisten Energie benötigt, kennt die Ansatzpunkte für Effizienzmaßnahmen. Jahre später ist das zwar bekannt und es gibt kaum noch Einsparpotenziale, aber das Energiemanagement-System ist trotzdem noch sinnvoll: „Es ist zum Beispiel die Voraussetzung für die anstehende ISO 50001 Zertifizierung, bei der uns BFE begleitet“, erklärt Patrick Mees, Prokurist bei POLYRACK. „Außerdem nutzen wir das econ System, um unsere Infrastrukturanlagen und Maschinen zu überwachen – sowohl hinsichtlich Energieverbrauch als auch hinsichtlich Laufzeiten, um die Wirksamkeit durchgeführter Maßnahmen zu bewerten und als Grundlage für Investitionsentscheidungen.“
Bewertungsgrundlage für Investitionen und Planungen
Als POLYRACK vor rund einem halben Jahr das Werk in Ettlingen erweitert hat, um hier die Fertigungstechnologien rund um den Bereich Mechanik zu bündeln – vor allem Schweiß-, Biege- und Schleifanlagen – konnte das Unternehmen den Energieverbrauch, der hier zu erwarten war, aus den historischen Daten schon vorab recht genau beziffern. Damit lag eine gute Basis für die Planung der benötigten Anschlussleistungen vor.
In einem anderen Werk hat POLYRACK vor kurzem sämtliche Kompressoren ausgetauscht. „Die vorhandenen Messdaten waren hier ein Garant für die korrekte Dimensionierung der neuen Drucklufterzeugung“, sagt Patrick Mees. „Außerdem haben wir mit ein paar Mausklicks sofort die positiven Auswirkungen durch die neuen Kompressoren gesehen.“
Das gilt auch für den Austausch der Sauerstoffreduzierungsanlage im Hochregallager. Hier zeigten die Messungen und Auswertungen eine Einsparung von rund 40%. „Damit amortisiert sich die Investition recht schnell“, so Patrick Mees. Die alte Anlage war bereits seit vielen Jahren im Einsatz. Da sie zudem nicht optimal dimensioniert war, hatte sie einen sehr hohen Energieverbrauch. „Wir haben seit 2014 eine Lösung hierfür gesucht, aber keine gefunden, die uns wirklich zufriedengestellt hat“, erinnert sich Mees. Deshalb hat sich POLYRACK an das BFE Institut für Energie und Umwelt gewandt. Es gehört, wie econ solutions seit 2017 auch, zur Mannheimer MVV Gruppe und zählt zu den erfolgreichsten Beratungsunternehmen für Energie, Energieeffizienz, Klimastrategie und Dekarbonisierung in Deutschland. Die Fachleute von BFE haben die Situation bei POLYRACK genau unter die Lupe genommen und dann eine Sauerstoffreduzierungsanlage vorgeschlagen, die statt auf einer Membranen- auf einer Granulattechnologie basiert. „Darauf wären wir nie gekommen“, so Mees.
Hilfe durch den Fördermittel-Dschungel
Zudem hat sich BFE um Fördermittel für die Anlage gekümmert, von der Auswahl der geeigneten Programme bis zur Bearbeitung der Anträge und sämtlicher Korrespondenz mit dem BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle). „Abgesehen davon, dass wir nicht gewusst hätten, ob und welche Fördermittel in Frage kommen, hätten wir den Aufwand für den Antrag nicht selbst stemmen können“, so Patrick Mees. „Es hat sich aber wirklich