Kompostierungsanlage
Im Oktober 1995 wurde die Kompostierungsanlage Köln-Niehl in Betrieb genommen. Jährlich können darin deutlich mehr als 100.000 Tonnen organische Abfälle zu qualitativ hochwertigem Kompost verarbeitet werden.
Vor allem aus dem Bioabfall werden zunächst Verunreinigungen und Fremdstoffe maschinell wie auch per Hand aussortiert. Die von den Störstoffen befreiten organischen Abfälle werden anschließend mit dem Grünschnitt und organischen Gewerbeabfällen im gewünschten Verhältnis zusammengeführt, ehe sie in die Rottehalle transportiert und dort zu sogenannten Mieten aufgesetzt werden.
In diesen Mieten entstehen durch den Rotteprozess Temperaturen von 70 °C und mehr. Dabei werden z. B. Unkrautsamen abgetötet, das Material hygienisiert sich.
Durch mehrmaliges Umsetzen der einzelnen Mieten rottet das organische Material innerhalb von drei bis acht Wochen vollständig durch. Diese relativ kurze Produktionszeit ist möglich, da die Mikroorganismen optimale Arbeitsbedingungen vorfinden, ständige Luftzufuhr und Feuchtigkeit. Sonstige Zuschlagstoffe wie etwa Mineralien sind für den Rotteprozess in der Kompostierungsanlage nicht erforderlich.
Es lassen sich Produkte unterschiedlich hoher Nährstoffgehalte mit unterschiedlichen Düngeeigenschaften erzeugen. Auch als Bodenverbesserer sind Komposte bevorzugt einsetzbar. Darüber hinaus können unterschiedliche Rottegrade und Körnungsgrößen - je nach Einsatzzweck - produziert werden.
Der vollständige Kompostierungsprozess findet in einer geschlossenen Halle statt. Biologische Filteranlagen sorgen dafür, dass gereinigte, geruchsneutrale Luft die Anlage verlässt.
Die Endprodukte entsprechen den strengen RAL-Gütekriterien für Komposte. Sie eignen sich damit ideal für die Landwirtschaft, den Garten- und Landschaftsbau ebenso wie für Gärten und Parks, die heimischen Topf- und Balkonpflanzungen, aber auch zur Rekultivierung von Brachflächen.
Die AVG Kompostierung leistet auf diese Weise einen wichtigen Beitrag zur Schließung des natürlichen Stoffkreislaufs und zur Verminderung des zu deponierenden Abfalls. Zudem werden wertvolle natürliche Ressourcen wie Torf geschont.
Daneben verarbeitet die AVG Kompostierung holzige Bestandteile zu Holzhackschnitzeln, die anschließend in Biomasse-Kraftwerken der umwelt- und klimafreundlichen Energieproduktion dienen.