Q&A with Maximilian Heindl for The Times: Driving a circular model in packaging
Maximilian Heindl, zukünftiger CEO des europäischen Papier- und Wellpappenriesen Progroup, erklärt, wie die Verpackungsindustrie auf die Herausforderungen der Nachhaltigkeit reagieren kann. Was sind die größten zukünftigen Herausforderungen und Chancen in der Verpackung? Die kurzfristigen Herausforderungen beziehen sich auf Energie und Wirtschaft. Der Verkauf von Verpackungen steht in engem Zusammenhang mit dem BIP, daher ist es schwierig, wenn die Volkswirtschaften unsicher sind. Aber wir sind sehr wettbewerbsfähig. Progroup verfügt über junge und effiziente Ressourcen und ist gut organisiert. Wir haben keine Angst vor den wirtschaftlichen Herausforderungen, sondern suchen vielmehr nach Möglichkeiten, um auf Energieunabhängigkeit hinzuarbeiten. Papier und Karton sind hoch erneuerbare und recycelbare Materialien, aber die Produktion ist energie- und kapitalintensiv. Es ist wichtig, sich so weit wie möglich auf grüne, erneuerbare Energie zu konzentrieren, um eine kohlenstoffneutrale Industrie zu werden. Wir haben bereits große Fortschritte bei der Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen gemacht - ein gutes Beispiel dafür ist unser Standort in Eisenhüttenstadt in Deutschland. Die Energie, die wir dort für die Papierproduktion benötigen, wird weitgehend von unserem angeschlossenen Abfall-zu-Energie-Kraftwerk geliefert. Das Kraftwerk verwertet Abfallmaterial, um die Papiermaschine mit Energie über Dampf zu versorgen. Der in diesem Prozess verwendete Abfall sind Reststoffe, die zum Teil biogen sind und aus unserer Papierproduktion stammen. Das Kraftwerk produziert auch Strom und die Menge des erzeugten Stroms entspricht etwa 50% des Strombedarfs unserer zweiten Papiermaschine (PM2), wodurch der Einsatz von fossilen Brennstoffen reduziert und CO2 signifikant eingespart wird.
Wie treibt Progroup sonst noch Nachhaltigkeit voran? Nachhaltigkeit beginnt mit unseren hochmodernen Anlagen, die besonders effizient betrieben werden, und setzt sich mit unseren umweltfreundlichen Produkten fort, an denen wir kontinuierlich arbeiten. Die Papiermaschine PM2 ist dafür ebenfalls ein gutes Beispiel - der Weg zu unseren ressourcenschonenden Papieren begann bereits vor mehr als 10 Jahren mit dem Design dieser Papiermaschine. Wir haben diese innovative Maschinengeneration entwickelt, um Papier herzustellen, das weniger Fasern verwendet, aber dennoch stabil bleibt. Auch heute produzieren nur wenige Maschinen solch leichte Papiere und ihre Grundlage besteht zu 100% aus Altpapier. Nach der Verwendung werden die Papiere als Altpapier wieder dem "grünen Kreislauf" zugeführt. In Kombination mit unserem Abfall-zu-Energie-Kraftwerk verfolgen wir ein konsequent abfallloses System in Eisenhüttenstadt. Dieses Modell werden wir nach und nach auf andere Standorte ausweiten. Zum Beispiel haben wir an unserem Standort in der Nähe von Leipzig 500 Millionen Euro in unsere neueste Papiermaschine (PM3) investiert, von denen 100 Millionen Euro für Nachhaltigkeitsmaßnahmen verwendet wurden. Wir investieren auch 135 Millionen Euro in ein fossilfreies Kraftwerk auf demselben Gelände, das im nächsten Jahr gebaut und bis 2025 fertiggestellt wird. Natürlich achten wir nicht nur auf den Energieverbrauch, sondern auch auf den Wasserverbrauch. Unsere PM1 in der Nähe von Magdeburg war die erste Papiermaschine, die über ein geschlossenes Wasserrecyclingsystem verfügte. Hier wird das Prozesswasser von Faserfragmenten gereinigt und dann wieder in den Produktionsprozess eingebracht - dies bedeutet, dass kein verschwendetes Wasser entsteht. Die vor zwei Jahren gestartete PM3 hat diesen Kreislauf mit einem neuen, integrierten System zur wiederverwertenden Wasseraufbereitung noch effizienter gemacht. Es funktioniert wie eine biologische Niere, behandelt das verwendete Prozesswasser und führt es zurück in den