Starkregenrisikomanagement wird immer wichtiger
Lokale Starkregenereignisse treten immer häufiger auf. Oft ist die Vorwarnzeit so gering, dass die entstehenden Sturzfluten nicht nur große Sachschäden anrichten, sondern sogar das Leben von Menschen bedrohen. Spätestens nach den verheerenden Überflutungen im Sommer 2021 rückt das Starkregenrisikomanagement für urbane Räume in den Fokus. Inzwischen ist es genauso wichtig wie das in der Vergangenheit im Vordergrund stehende flussgebietsbezogene Hochwasserrisikomanagement. Vor wenigen Jahren erstellte man Hochwassergefahren- und -risikokarten. Heute sind Starkregengefahrenkarten und Starkregenrisikokarten zu erstellen, denn nur so können Kommunen ihrer Informationspflicht nachkommen und geeignete Schutzmaßnahmen ableiten.
Betroffene Kommunen müssen zuallererst klären, welche Gefahrenlage vorliegt:
Sind es Kleinstgewässer, die infolge von extremen, lokal stark begrenzten Starkregen plötzlich und unvermittelt gewaltige Fluten abführen?
Handelt es sich um „wild abfließendes Wasser“, das aus Außengebieten oder von Hanglagen unter Umständen mit großen Schlammfrachten in die urbanen Räume eindringt?
Ist es der Überstau oder der Rückstau aus überlasteten Kanalnetzen, der regelmäßig Keller und tiefliegende Wohnungen überflutet?
Kommt es zu Überlagerungen der genannten Szenarien?
Für einige Problemstellungen kann eine topografische Analyse der Oberfläche mittels digitaler Geländemodelle und GIS-Analyse zur Fließwegeermittlung ausreichend sein. Andere wiederum müssen durch hydraulische Simulationen der Oberflächenabflüsse mit unterschiedlichen Schwerpunkten und unterschiedlichem Detaillierungsgrad analysiert werden. Und im Fall kanalinduzierter Überflutungen müssen gekoppelte Berechnungen der Abflüsse im Entwässerungssystem und auf der Oberfläche zum Ansatz gebracht werden. Die Gefährdungs- wie auch die Risikoanalyse sind essenzielle Grundbausteine des Starkregenrisikomanagements.
UNGER ingenieure bietet ein fundiertes Fachwissen zur Auswahl und im Umgang mit geeigneten Berechnungsprogrammen (wie z. B. HYDRO_AS-2D, FloodArea HPC, DYNA/GEoCPM), die an die individuelle Gefahrenlage angepasst sind und den gewünschten Beitrag für die Gefährdungsanalyse liefern.
Nach Überflutungen wird immer wieder vermutet, dass die städtischen Kanäle zu klein sind. Hier muss man aufklären. Aus technischen und wirtschaftlichen Gründen lassen sich Kanalnetze nicht so dimensionieren, dass auch bei außergewöhnlichen Starkregen Überstaufreiheit erzielt werden kann. Funktionierende Kanalnetze leisten einen wichtigen Grundbeitrag für den Überflutungsschutz.
Für alles, was darüber hinausgeht, ist nicht mehr der Betreiber des Kanalnetzes allein verantwortlich, denn die zusätzlichen Wassermassen müssen möglichst gefahrlos an der Oberfläche abgeleitet oder temporär zurückgehalten werden. Hier müssen die erforderlichen Maßnahmen umgesetzt werden. Und es müssen verschiedene Akteure zusammengeführt werden. Neben dem Betreiber des Entwässerungssystems sind hier Stadtplanungsämter, Grünflächenämter, Hauptämter ebenso zu nennen wie Straßenbauträger, Einrichtungen des Katastrophenschutzes und nicht zuletzt die Bürgerschaft und ihre Vertreter aus der Kommunalpolitik.
Das aktuelle Regelwerk betont daher auch den Charakter der kommunalen Gemeinschaftsaufgabe im Starkregenrisikomanagement. Denn selbst nach Umsetzung aller geltenden Regeln der Technik ist aus den Mitteln der öffentlichen Hand ein hundertprozentiger Schutz vor Überflutungsschäden nicht zu realisieren. Und spätestens jetzt ist jeder Einzelne gefordert, sich über gezielten Objektsch