Besonderheit Produktfotografie
Fast jeder Fotograf hat ein Spezialgebiet. Eine Besonderheit stellt dabei die Produktfotografie dar. Wer glaubt, dass dieser Bereich einfacher ist als die Fotografie von Lebewesen oder Motiven in der Natur, wird schnell feststellen, dass dies nicht so ist. Einem Produkt kann man eben nicht sagen, wie es sich ideal positionieren soll. Und in der Produktfotografie kann man auch nicht natürliche Lichtspiele nutzen, sondern muss alles im Voraus genau planen.
Um mehr darüber zu erfahren, haben wir mit Jörg Rohde-Heise gesprochen. Vor 60 Jahren in Solingen geboren, lebt und arbeitet er bis heute dort. Dass er eine künstlerische Ader hat, wurde schon früh offensichtlich, denn seit dem 15. Lebensjahr hat er sich der Malerei verschrieben. Später kam dann die Begeisterung für Film und Fotografie dazu.
So war es der logische Schritt, sich auch beruflich in die gestalterische Richtung zu orientieren. So studierte er an der Uni Wuppertal zuerst Produkt-Design und hat danach das Industrial-Design Studium mit den Schwerpunkten Fotografie und Computeranimation abgeschlossen.
Insgesamt hat er viel in Kunst, besonders in Ölmalerei, Performances und Film gemacht und mit 18 Jahren seine erste Spiegelreflex, eine Icarex von Zeiss Icon erworben, die er sich durch Jobs neben dem Abi finanziert hat. Sein Vorbild war seine Tante, die sehr an Mode und Kultur interessiert war und auf ihren Reisen fotografierte und der Familie dann tolle Fotografien mitbrachte.
Im Studium hatte Jörg Rohde-Heise bis zuletzt Fotografie als Hauptfach, danach hat er kurz in einer Agentur gearbeitet und schnell gemerkt ,dass er seine Freiheit braucht. Das war 1997 und da fing gerade der Boom mit den Webseiten an. In der Agentur machte man immer den gleichen Job. Webdesign war etwas Neues und so konnte er selbst kreativ die Gestaltung steuern. Da er davon überzeugt ist, dass man nie auslernt und dies auch als spannend empfindet, hat er sich bis heute immer wieder weitergebildet und so sich und sein Angebot entsprechend weiterentwickelt.
Trotz seines inzwischen umfassenden Angebotes arbeitet er zu 90% allein. Er ist aber durch ein bestens funktionierendes Netzwerk seit etwa 20 Jahren mit anderen Freiberuflern verbunden, mit denen er bei größeren Projekten zusammenarbeitet.
Jörg, du bist Dienstleister für mediale Kommunikation, Webdesign und Werbung. Was bedeutet das genau?
Welche Dienstleistungen bietest du an und wie viel Zeit widmest du der Produktfotografie? An welche Kundengruppen richtet sich dein vielfältiges Angebot?
Ich arbeite Projektorientiert an neuen Werken, habe aber auch eine Stammkundschaft, die ich komplett versorge, da sich die Firmen meist keine eigene Designabteilung leisten wollen. Da heutzutage alles digital gemacht wird, kann ich vom Entwurf eines Logos über eine CI usw. den Print-Bereich abdecken und vervollständige das dann mit Internet-Präsentationen. Dazu gehört visuell in erster Linie Fotografie, aber auch bewegte Bilder, sei es Animation oder Film. Bei Messepräsentationen kommt sehr viel Fotografie und Film zu Einsatz. Bei Imagefilmen ist auch ein Texter/Sprecher mit an Bord. Die reine Produktfotografie macht wohl ca. 30 % meiner Arbeit aus. Ich gestalte Präsentationen für den Mittelstand und ab und zu auch für kleine Unternehmen oder Künstler.
Welche Art von Produktfotos erstellst du und wie läuft so ein Auftrag für Produktfotografie bei dir ab? Wie groß ist der Arbeitsaufwand dabei? Wie lange dauert normalerweise die Auftragsbearbeitung nach Erhalt der Ware?