Audi Allrad Getriebeprüfstand
Der Standort Ingolstadt ist nicht nur der Sitz der Konzernzentrale der AUDI AG, sondern zugleich die größte Produktionsstätte des Unternehmens. Weite Bereiche von Forschung und Entwicklung nutzen hier ebenfalls die Nähe zu Produktion und Fertigung. Der Abteilung Prüfwesen Getriebeentwicklung steht für die umfangreichen Untersuchungen und Prüfläufe eine große Zahl verschiedenster Prüfstände zur Verfügung. Mit dem Getriebeprüfstand 7 konnten die Nutzungsmöglichkeiten des Prüffelds wiederum erweitert werden.
Die DynoTec GmbH konnte ihre Erfahrung bereits bei der Realisierung der unterschiedlichsten Projekte innerhalb des Getriebeprüffelds einbringen und wurde im Jahr 2004 mit der kompletten Lieferung des Getriebeprüfstands beauftragt. Dieser wird für spezifizierte Funktions- und Abnahmetests, Bauteiluntersuchungen sowie Dauerlauferprobungen mit Simulation von fahrzeug- und straßenspezifischen Belastungen eingesetzt. Bei der Auslegung des Prüfstands mussten alle Getriebetypen der gesamten Audi-Fahrzeugpalette berücksichtigt werden. Dies sind Stufenautomat, stufenlose Getriebe (CVT), Schalt-, Hinterachs- und Sondergetriebe, sowohl in Längs- als auch in Querausführung. Geliefert wurden u. a. zwei alternativ zuschaltbare DS-Antriebsmaschinen als Ersatz für den Verbrennungsmotor, zwei abtriebsseitige GS-Radmaschinen und der Antriebs- und Abtriebswellenstrang mit Drehmomentmesseinrichtung. Zum Umfang gehören weiterhin ein Gangschaltautomat und Kupplungssteller, Konditionier-/Kühleinrichtungen für den Prüfling, die Messtechnik und Automatisierung sowie die Bediensysteme im Kontrollraum und Prüfraum.
Die beiden Antriebsmaschinen befinden sich auf einem gemeinsamen Querschlitten und können manuell verschoben und über eine Schnellkupplung mit Bajonettverschluss an den Wellenstrang adaptiert werden. Durch den Einsatz einer hochdynamischen Maschine, die Massenträgheit beträgt nur 0,1 kgm², konnte auf einen Verbrennungsmotor als Antrieb verzichtet werden. Die typischen Eigenschaften, wie z.B. der von der Zylinderzahl abhängige Drehmomentverlauf an der Antriebswelle, wird regelungstechnisch nachgebildet. Für Anforderungen mit einem größeren Drehmoment wird die zweite Antriebsmaschine eingesetzt. Die Radmaschinen können zur Adaption der unterschiedlichen Getriebe in allen drei Achsen elektrisch über ein Handbediengerät verstellt werden. Eine spezielle Klemmung verhindert im Normalzustand Bewegungen des aufwendigen Verschiebe-Mechanismus. Diese wird nur während der Verstellung hydraulisch gelöst. Der Prüfling selbst wird mit Hilfe eines speziellen Getriebeflansches bereits außerhalb der Prüfzelle vormontiert und dann in der Prüfzelle mit einem Stecksegment schnell und einfach adaptiert. Um auch Quergetriebe auf dem Prüfstand testen zu können wird ein zusätzliches Winkelgetriebe in den Wellenstrang eingebracht. Zur Untersuchung des Schalt- und Kupplungsverhaltens ist die manuelle Bedienung der Pedale und des Schalthebels im Stand als auch innerhalb einer speziellen, mobilen Sitzanordnung möglich. Für alle Arbeiten innerhalb des Prüfraums gibt es eine zusätzliche Bedienstelle und einen speziellen Monitor zur Anzeige der Messdaten. Das Bedienpersonal ist für diese Tätigkeiten durch eine Panzerglastür geschützt. Ein mobiles Kälteaggregat mit einer speziellen Kältebox ermöglicht eine Konditionierung der Prüflinge bis zu - 40°C. Eine aufwendige Schallverkleidung, bedingt durch die Einstellmöglichkeiten an den beiden Abtrieben, trennt den Maschinenraum akustisch von der eigentlichen Prüf