Benzinpreisunterschiede
Unterschiedliche Preise an den heimischen Tankstellen sind Konsequenz eines starken Wettbewerbes am Treibstoffmarkt.
Hier informieren wir Sie im Detail über die Gründe für die unterschiedliche Preisgestaltung.
Markentankstellen
Warum können manche Tankstellen billiger als große Markentankstellen anbieten?
Die Markentankstellen in Österreich nehmen eine flächendeckende Versorgungsaufgabe wahr, 365 Tage im Jahr, oft rund um die Uhr. Sie versorgen nicht nur Ballungsgebiete, sondern auch periphere Lagen, haben dafür weite Transportwege und eine aufwändige Lagerhaltung.
Die Billigpreisanbieter nehmen keine flächendeckende Versorgungsaufgabe wahr, sie bieten nur punktuell in bestimmten Lokalmärkten billigen Treibstoff. Sie siedeln sich vorzugsweise in Ballungszentren an, wo sie größere Absatzvolumina generieren und damit eine Kostendegression erreichen können.
Diskonter verkaufen in der Regel über minimalistisch ausgestattete Betriebsanlagen, die oft nicht dem Stand der Technik entsprechen.
Treibstoffe von Markentankstellen sind von konstant geprüfter, erstklassiger Qualität.
Markentreibstoff ist additiviert, enthält motorschonende, abgasmindernde, performance-steigernde Zusätze.
An Markentankstellen selbstverständliche Ausstattung und Umweltschutzeinrichtungen: Gasrückführung, doppelwandige Lagerbehälter und Verrohrungssysteme, flüssigkeitsdichte Fahrbahnen, Füllschächte bzw. Füllschränke, Benzinabscheider, Restölabscheider, Recyclinganlagen. Die Kosten für diese Einrichtungen betragen bis zu 360 Tausend Euro pro Tankstelle. Die Abschreibung für diese Investition muß daher verdient werden und ist kalkulatorischer Bestandteil des Benzinpreises der Mineralölgesellschaften.
Markentankstellen bilden Rückstellungen für Sanierungen, Liquidationen und Rekultivierungen der Grundstücke von Tankstellenstandorten. Die Kosten für diese Maßnahmen können im Einzelfall 1 Million Euro übersteigen.
Sonderfall Autobahntankstelle :
In Österreich werden Autobahntankstellen in der Regel als Bedienungsstationen und dadurch mit höheren Personalkosten geführt. Diese Standorte, die mit der Schaffung von erheblichen Infrastruktureinrichtungen (z.B. Parkflächen, Verkehrslösungen, Sanitäranlagen, etc.) verbunden sind, erfordern sehr hohe Investitionen. Das steht im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern, wo staatliche Institutionen diese Aufgabe übernehmen. Das Ausstattungsniveau der Stationen ist in Europa beispielgebend.Außerdem sind von den Mineralölgesellschaften für die Autobahnstationen in erheblichem Umfang Zahlungen an staatliche Einrichtungen zu entrichten.
Resumée: Diese Leistungen sind flächendeckend mit Niedrigstpreisen nicht zu gewährleisten.