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Gleitlager: Perfektion einer uralten Technologie

Gleitlager: Perfektion einer uralten Technologie

Gleitlager gehören zu den ältesten technischen Errungenschaften. In der Industrialisierung spielen sie, aus Kupferlegierungen gefertigt, eine wichtige Rolle. Heute produziert Wieland jährlich mehr als 100 Millionen Gleitlager aus innovativen, bleifreien Legierungen – vornehmlich für die Automobilindustrie. Gleitlager gehören zu den ältesten technischen Erfindungen der Menschheit. Bereits in der Steinzeit kamen Bohrer zum Einsatz, deren Achse von einem in der Hand gehaltenen Lager abgestützt wurde. Ab 3500 vor Christus sind Axiallagerungen für Türen und steinerne Lagerungen für Töpferscheiben bekannt. Bahnbrechend war vorher schon die Erfindung des Rades, dessen Lager allerdings noch recht primitiv sind: die hölzerne Achse wird mit reichlich Spiel durch eine ins Rad gebohrte Nabe geführt. Ungefähr 1000 vor Christus kommt es zu einer wegweisenden Entdeckung: Man erkennt, dass Lagerbuchsen und Zapfen aus Bronze die Reibung im Gleitlager deutlich reduzieren, vor allem, wenn der Bleianteil in der Kupferlegierung hoch ist. Es dauert bis zum 15. Jahrhundert, bis sich Leonardo da Vinci wissenschaftlich mit den Phänomenen der Reibung befasst und damit die Tribologie begründet. Auch Isaac Newton trägt zwei Jahrhunderte später grundlegend zur Erforschung des Gebietes bei, ebenso wie in der Folge die Forscher Robert Hooke, Charles Coulomb oder Heinrich Rudolph Hertz. Im Zuge der Industrialisierung wird der Bedarf an besseren Gleitlagern immer größer. Ein Trend, der Wieland um 1900 veranlasst, in diese Technologie einzusteigen. Zunächst werden Gleitlager für Kutschenräder sowie für die eigenen Maschinen produziert, dann kommen Lagerlösungen für landwirtschaftliche Geräte sowie für die Baumaschinen- und Hydraulikindustrie hinzu. 1946 liefert Wieland erstmals Gleitlager für die Automobilindustrie– an Ford. Lange dominieren aber vor allem Gleitlager für die Bremssysteme von LKW und anderen schweren Fahrzeugen sowie für Achsen von Schwerlasttransportern. Einen wahren Boom erlebt die Gleitlagerfertigung bei Wieland seit den 1990er-Jahren: Damals starten Dieselmotoren mit Direkteinspritzung und Turbolader ihren Siegeszug im PKW-Bau. Höhere Belastungen und Temperaturen stellen besondere Anforderungen an Gleitlager, denen Wieland mit seinen Sondermessingen gerecht wird. Durch die konsequente Entwicklung neuer, hoch belastbarer und bleifreier Lagerwerkstoffe (wie etwa der Zinn-Nickel-Bronze Wieland L66) ist Wieland mittlerweile zum attraktiven und weltweit anerkannten Partner für die Automobilindustrie geworden. 2019 produziert Wieland 127 Millionen Gleitlager und Anlaufscheiben, 110 Millionen Stück davon werden der Automobilindustrie zugeliefert.
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